Venezuela: Indigene Bevölkerung der Pemón will humanitäre Hilfe ins Land lassen

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Pemón (wahre Menschen) ist der Name eines den Kariben zugerechneten indigenen Volkes Südamerikas (Foto: Twitter)
Datum: 10. Februar 2019
Uhrzeit: 08:09 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Inmitten des wirtschaftlichen Zusammenbruchs und der Hyperinflation, die eine zunehmende Unterernährung in den Bevölkerungsschichten und zur Massenflucht von über drei Millionen Venezolanern auslöste, hat die Entsendung von humanitärer Hilfe durch ausländische Nationen zu einer kontroversen Diskussion in der politischen Krise des Landes geführt. Während die Links-Diktatur die allgegenwärtige humanitäre Krise leugnet und Hilfslieferungen blockiert, leidet das indigene Volk der Pemón unter der unerträglichen Situation. Nicolás Maduro, der das einst reichste Land Lateinamerikas in den Ruin geführt hat, will vom Ausland keine „Almosen“ annehmen und löst damit heftige Proteste bei den Ureinwohner aus. Pemón (wahre Menschen) ist der Name eines den Kariben zugerechneten indigenen Volkes Südamerikas. Die Mehrheit der etwa 30.000 Ureinwohner lebt heute in dem venezolanischen Bundesstaat Bolívar im Territorium Essequibo. Ebenfalls in der Gran Sabana, entlang des Rio Branco im angrenzenden brasilianischen Bundesstaat Roraima und in der Paruima-Siedlung in Guyana.

Sechs Führer der Pemón in Gran Sabana an der Grenze zu Brasilien haben der Nachrichtenagentur „Reuters“ versichert, dass die dringenden Bedürfnisse der Bevölkerung jede Politisierung in Bezug auf humanitäre Hilfe überwinden sollten. „Wir sind physisch darauf vorbereitet und bereit – ohne Waffen – die Grenze zu öffnen um humanitäre Hilfe zu erhalten“, so der Bürgermeister von La Gran Sabana, Emilio Gonzalez. „Wir werden nicht zulassen, dass externe Generäle für uns entscheiden, wir sind die legitime und lokale Behörde“, bekräftigt Ratsmitglied Jorge Pérez im Namen der Ureinwohner von Gran Sabana.

Wer durch Venezuela reist, sieht unterernährte und kranke Menschen an jeder Straßenecke. Alleine an der Simon-Bolivar-Brücke überqueren täglich 4.000 Venezolaner die Grenze, um im Nachbarland ein Mittagessen zu erhalten. Perez, der täglich das örtliche Krankenhaus aufsucht, spricht von verzweifelten Patienten und Ärzten. „Es gibt keine Medikamente. Wegen eines Notfalls bringen sie uns nach Brasilien, das ist eine Schande. Das Krankenhaus in Boa Vista ist voll mit venezolanischen Patienten, das reicht jetzt!“

Die USA haben am Wochenende im UNO-Sicherheitsrat eine diplomatische Initiative zum Machtkampf in Venezuela gestartet und einen Entwurf für eine Resolution vorgelegt, die sich für Neuwahlen und internationale Hilfslieferungen im Krisenland einsetzen soll. Russland sprach sich demnach bereits gegen den Entwurf aus.

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  1. 1
    hp

    Mal erster der Eier zeigt und das ganze beim Namen nennt!

    BTW: warum kriegt man mit Android & Firefox die unten angestellte Checkbox für die Datenschützerklärung NIE angezeigt und kann somit Mobile nicht posten!!!

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