Vor zwei Monaten hat Venezuela die Grenze zu Brasilien geschlossen (21. Februar 2019). Offiziell bleibt der Verkehr für Personen und Fahrzeuge eingeschränkt. In der Praxis haben sich die Venezolaner jedoch auf alternative Wege gewagt, um Lebensmittel und andere dringend benötigte Güter von brasilianischer Seite aus in das von einer Dauerkrise gebeutelte Heimatland zu transportieren. Die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen sind jedoch auf beiden Seiten der Landesgrenze spürbar.
„Venezolaner überqueren die Grenze auf alternativen Wegen, entweder mit dem Auto oder zu Fuß. Sie suchen nach Produkten, die sie in der venezolanischen Stadt Santa Elena de Uiarén nicht finden – hauptsächlich nach verderblichen Lebensmitteln. Sie beschweren sich massiv darüber, dass sie beim Zoll in Santa Elena die venezolanischen Sicherheitskräfte (Polizei/Militär) bezahlen/bestechen müssen“, berichtet Luana Simão, Verkäuferin in einem Bekleidungsgeschäft.
Inzwischen geht die Massenflucht aus Venezuela weiter. Nach offiziellen Angaben des brasilianischen Büros des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) sind bis März dieses Jahres mehr als 240.000 Venezolaner in brasilianisches Hoheitsgebiet eingereist. Die Notleidenden sind auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen und flüchten vor der politischen Instabilität in ihrem Heimatland. Fast die Hälfte der Flüchtlinge reiste weiter in andere spanischsprachige Länder. Bis März hat Brasilien laut UNHCR bereits rund 160.000 Venezolanern ein Flüchtlings- oder vorübergehendes Aufenthaltsvisum erteilt.
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