Die brasilianische Polizei „Polícia Federal“ hat am Mittwoch (8.) eine neue Phase der „Operation Lava Jato“ in São Paulo und Rio de Janeiro gestartet. „Fase Número 61“ beinhaltet 32 Durchsuchungsbefehle und zahlreiche Verhaftungen, die alle von der Staatsanwaltschaft Curitiba ausgestellt wurden. Die Inhaftierten, Mitarbeiter der Banco Paulista SA, wurden zunächst in das Hauptquartier der Bundespolizei in São Paulo gebracht. Die Ermittler vermuten, dass das Finanzinstitut als Kanal für die Geldwäsche diente, Schecks und falsche Verträge ausstellte die es Unternehmen erlaubten, Geld ins Ausland zu schicken und dort zu waschen. Hintergrund ist angebliche Korruption mit der Baufirma Odebrecht.
Im südamerikanischen Land Brasilien werden fünf Jahre „Lava Jato“ gefeiert. Bei der „Operação Lava Jato“ (Operation Autowäsche) handelt es sich um den größten Korruptionsskandal Lateinamerikas, seit dem 17. März 2014 ermittelt Staatsanwalt Deltan Dallagnol beim zuständigen Bundesgericht in Curitiba im südbrasilianischen Bundesstaat Paraná. In sechzig verschiedenen Phasen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft bisher 1.196 Hausdurchsuchungen- und Haftbefehle vollstreckt und 242 Verurteilungen gegen 155 Personen verhängt. Die zu verbüßenden Strafen betragen insgesamt 2.242 Jahre und 5 Tage. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Operation unter der Leitung des ehemaligen Richters Sérgio Fernando Moro – jetzt Justizminister – Zahlungen von insgesamt 18,3 Milliarden Reais (etwa 4,8 Milliarden US$) an die Justiz angeordnet. Außer in Venezuela arbeiten sämtliche von der Korruption betroffenen Länder Lateinamerikas mit Brasília zusammen.
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