Der Süden Kaliforniens ist am Freitagabend (5.) Ortszeit erneut von einem starken Erdbeben erschüttert worden. Nach Angaben der wissenschaftlichen Behörde „United States Geological Survey“ (USGS) hatte das Beben eine Stärke von 7,1 auf der Momenten-Magnituden-Skala und war damit noch heftiger als das vor zwei Tagen. Das erste starke Beben am Donnerstag über 200 Kilometer nordöstlich von Los Angeles hatte bereits eine Stärke von 6,4 und forderte keine Todesopfer. Die Bewohner Südkaliforniens sind in höchster Alarmbereitschaft, die Erdbebenwarte USGS warnte vor einem weiteren Erdbeben ähnlichen Ausmaßes in dieser Woche. Seit Freitagabend treten durchschnittlich einmal pro Minute Nachbeben auf, der Bundesstaat im Westen der USA ist besonders anfällig für messbare Erschütterungen des Erdkörpers.
Der „Golden State“ ist der flächenmäßig drittgrößte und mit Abstand bevölkerungsreichste Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Er liegt im Westen des Landes und grenzt an den Pazifischen Ozean, die Bundesstaaten Oregon, Nevada und Arizona sowie den mexikanischen Bundesstaat Baja California auf der gleichnamigen Halbinsel. Durch den US-Bundesstaat erstreckt sich die San Andreas Verwerfung. Sie gilt als die gefährlichste der Welt und ist nach Meinung von Wissenschaftlern „geladen und bereit“ für ein schweres Erdbeben. „San Andreas Fault“ ist ein bekannter Schauplatz von Erdbebenaktivität, die Großstadt San Francisco wurde bereits am 18. April 1906 von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Momenten-Magnituden-Skala heimgesucht.
Was die Wissenschaftler jedoch am meisten beunruhigt, ist der südliche Teil der Verwerfung. Dort wurde seit etwa 300 Jahren kein Erdbeben mehr registriert und in all der Zeit hat sich eine enorme Spannung angehäuft. Ein Bericht der USGS aus dem Jahr 2008 warnte davor, dass ein Erdbeben der Stärke 7,8 im Süden der San-Andreas-Verwerfung mehr als 1.800 Tote, 50.000 Verletzte und zweihundert Milliarden US-Dollar an Sachschäden verursachen könnte. Für Experten ist es wichtig, dass die US-Behörden ein Erdbeben-Warnsystem erstellen, wie es beispielsweise in Japan oder Mexiko erfolgreich eingeführt wurde. Dieses System ermöglicht es, die Behörden und die Bevölkerung bis zu 40 Sekunden im Voraus über das Auftreten eines Bebens zu informieren.
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