Bolivien ist eines der südamerikanischen Länder, das besonders heftig von Waldbränden heimgesucht wird. Nach Angaben der lokalen Regierungen und verschiedenen Umweltorganisationen wurden alleine in der Region Chiquitanía (Savannenregion im Departamento Santa Cruz im östlichen Bolivien) seit Juli bereits 2,1 Millionen Hektar Wald und Weidefläche zerstört. Umweltschützer üben heftige Kritik am linksgerichteten Präsidenten Evo Morales, der ein Dekret für Brandrodungen zur Landgewinnung in zwei Amazonas-Provinzen ausdrücklich erlaubt hatte. Protestierende griffen am Donnerstagabend (12.) Ortszeit das Wahlkampfhauptquartier der Partei von Morales an und forderten ihn dazu auf, endlich einen nationalen Notstand zu erklären. Die von den verheerenden Bränden betroffene Bevölkerung erhält bisher keine wirtschaftlichen Ressourcen an den betroffenen Orten, die katholische Kirche macht Morales für die verheerenden Waldbrände in den vergangenen Wochen verantwortlich.
Lokale Medien bezeichnen die Lage als dramatisch. Demnach gibt es auf dem gesamten Gebiet der Gemeinde San Matías Brände. Mehr als 200.000 Hektar stehen in Flammen, zahlreiche Häuser wurden bereits zerstört. Etwa 70.000 Rinder in Concepción, San Matías und San Ignacio de Velasco (ca. zwei Prozent der gesamten in der Region gezüchteten Rinder) leiden unter den Bränden in Chiquitanía, haben kein Futter und kein Trinkwasser.
Leider kein Kommentar vorhanden!