Die Pleite des Branchen-Riesen „Thomas Cook“ hat in Europa viele Passagiere ins Reise-Chaos gestürzt. In der Nacht zum Montag hatte der älteste Touristikkonzern der Welt mitgeteilt, man habe keine Alternative gehabt, als mit sofortiger Wirkung das Konkursverfahren einzuleiten. Die Insolvenz hat die Tourismusbranche in Aufruhr versetzt, die Betroffenen sprechen von Konsequenzen in einer „bisher nie dagewesenen Dimension“. Im südamerikanischen Peru sind sich die wichtigsten Vertreter des Sektors einig, dass sich der Zusammenbruch von „Thomas Cook“ auf die Ankunft von Touristen aus Europa auswirken wird, hauptsächlich aus dem Vereinigten Königreich. Diese Auswirkung wären jedoch minimal oder marginal.
„Thomas Cook bietet Peru als Ziel an. Es ist jedoch ein Unternehmen, das als drittes im Vereinigten Königreich mit anderen Unternehmen gekauft und ausgelagert wurde, um Peru zu erreichen. Deshalb hatte es nicht so viel Einfluss auf den Verkauf nach Peru, denn Peru ist auf der ganzen Welt ein fast erstklassiges Produkt (Premium-Destination)“, gab Enrique Quiñones, CEO von Pacific Travel und ehemaliger Präsident des Verbandes der Reiseveranstalter (Apotur) in einem Interview bekannt.
Quiñones weist darauf hin, dass zum Beispiel die Hauptreiseziele von Thomas Cook die Balearen und die Kanarischen Inseln in Spanien oder auch Cancun in Mexiko oder die karibischen Länder sind. Ein einwöchiges Paket für diese Reiseziele kostet im Durchschnitt rund 600 Euro. Ein 10-Tage-Paket mit dem gleichen Reisebüro nach Peru (inklusive eines Besuchs in Cusco und Machu Picchu) 2.500 bis 3.400 Euro. „Natürlich sind Besucher aus dem Vereinigten Königreich wichtig, aber im Allgemeinen kommen sie über andere Unternehmen, die sich auf Lateinamerika spezialisiert haben“, so der Experte. Schätzungen gehen davon aus, dass „Thomas Cook“ jährlich über zwei oder drei Reiseveranstalter etwa 5.000 Touristen nach Peru schickt. Mehr als siebzig Prozent der Besucher von der Insel haben ihre Reisen für dieses Jahr bereits abgeschlossen.
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