Eine Analyse von mehr als dreißig Öl-Proben, die an den Stränden Nordbrasiliens entnommen wurden, liefern eindeutige Beweise für den Auslöser der Ölpest im größten Land Lateinamerikas. „Wir haben mehr als dreißig Proben analysiert und sind zu dem eindeutigen Schluss gekommen, dass sie aus drei venezolanischen Lagerstätten stammen“, erklärte am Freitag (25.) Eberaldo Neto, Direktor für Unternehmensfragen beim halbstaatlichen brasilianischen Ölkonzern Petrobras. „Die Quelle des Lecks zu finden, ist etwas anderes“, fügte er hinzu.
Nach seinen Worten hat „die Freisetzung im Atlantik stattgefunden“, in einer Region „mit einer Meeresströmung, die aus Afrika kommt und sich gabelt“ (auf der einen Seite an der Küste des Nordostens und auf der anderen Seite bei Bahia im Südosten). „Wir wissen, dass an einer Stelle dieser Gabelung das Leck entstand. Wahrscheinlich war ein Schiff, das vorbeigefahren ist, dafür verantwortlich. Die Behörden ermitteln“. Neto wies darauf hin, dass die Tatsache, dass das Öl in einer Schicht unter der Meeresoberfläche sinkt und danach an die Küste gelangt es schwierig macht, es mit Überflügen und Satelliten zu visualisieren und es mit Barrieren einzudämmen.
„Da das Öl unter Wasser treibt ist es fast unmöglich, es einzudämmen bevor es die Küste erreicht. Es ist praktisch unmöglich, dieses Öl mit Barrieren und anderen Instrumenten, die wir haben, zu binden. Die Flut und die Strömung werfen das Öl an den Strand und leider ist dies der einzige Weg, die Pest zu stoppen“.
Update, 27. Oktober
Die Bundesregierung hat von elf Ländern eine Erklärung für dreißig von ihnen gecharterte Schiffe gefordert. Brasília geht davon aus, das ein mit Öl beladener Tanker Ladungsreste illegal ins Meer entsorgt hat. Die dreißig Schiffe hatten in dieser Zeit die Gewässer vor der Nordostküste Brasiliens durchquert. Die Regierung gab nicht an, welche Nationen aufgefordert wurden und wies mehrfach darauf hin, dass das aus Venezuela stammende Öl nicht zwingend von einem venezolanischen Tanker transportiert wurde.
Update, 2. November
Die Bundespolizei „Polícia Federal“ (PF) gab bekannt, dass der aus Griechenland kommende Tanker „Bouboulina“ die Ölpest verursacht hat. Demnach legte der Tanker am 15. Juli in Venezuela an, wo er drei Tage blieb und danach über Südafrika nach Singapur fuhr. Vom 14. Bundesstrafgericht in Natal (RN) erlassene Durchsuchungs- und Haftbefehle wurden in Rio de Janeiro am Sitz von Vertretern und Ansprechpartnern des Unternehmens „Delta Tankers LTD“ in Brasilien zugestellt.
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