Peru: Großes wirtschaftliches Potenzial von Naturprodukten

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Die Palme kommt im ausgedehnten Mündungs- und Überschwemmungsgebiet des Amazonas sehr häufig vor (Foto: Latinapress)
Datum: 28. Oktober 2019
Uhrzeit: 09:51 Uhr
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Autor: Redaktion
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Der peruanische Amazonas hat ein großes wirtschaftliches Potenzial an nachhaltigen Naturprodukten und Umweltschutzdiensten. Dieser natürliche Reichtum könnte nach Meinung von José Álvarez Alonso, Generaldirektor für biologische Vielfalt im Umweltministerium, die Gemeinden in der Region aus der Armut befreien. „Im Amazonasgebiet, das fast zwei Drittel Perus ausmacht, nutzen wir bisher lediglich fünf Prozent des tatsächlichen Potenzials an Ökosystemgütern und -dienstleistungen“, so der Experte.

Als Beispiel nannte er die wilden amazonischen Palmen, die eine Quelle ungenutzten Reichtums für die Gemeinden dieser Region des Landes sind. „Ich schätze, dass es zwischen drei bis vier Milliarden Wildpalmen gibt, deren Früchte Verwendungen haben, die der Markt heute verlangt. Dies geht von Lebensmitteln über Kosmetika bis hin zu Industrieprodukten“. Alonso wies auf Brasilien hin, wo die Açaí-Kirsche vom Armeleuteessen zum teuren Lifestyle-Produkt avancierte. Die bis zu 25 Meter hohe Açaí-Palme ist nicht sehr anspruchsvoll und inzwischen auch in Deutschland als exklusive „Wunderfrucht vom Amazonas“ bekannt. „Wir haben auch mehrere hunderttausend Exemplare dieser wilden Palme. Wir brauchen sie nicht extra zu pflanzen, allerdings nutzt bisher niemand die Früchte dieser Gewächse“ (Huasaí).

Im Jahr 2018 exportierte Peru mehr als 480 Millionen US-Dollar an einheimischen Biodiversitätsprodukten, wie die sogenannten „Superfoods“ Quinoa, Tara, Aguaymanto, Sacha Inchi und Tara. Alonso wies auch darauf hin, dass eine weitere beeindruckende Frucht im peruanischen Amazonasgebiet die Aguaje ist, Perus häufigste erneuerbare natürliche Ressource. Die Buriti-Palme ist eine im nördlichen Südamerika vorkommende Palmenart, die von der lokalen Bevölkerung vielfach als Nahrungs- und Nutzpflanze verwendet wird.

„Wir haben rund sieben Millionen Hektar dichte Naturplantagen, d.h. es müssen zwischen 1,2 und 1,4 Milliarden dieser Palmen dort wachsen. Diese Palme produziert jedes Jahr über 350 Kilogramm Früchte, die wir industriell, ernährungsphysiologisch und kosmetisch nicht ausreichend nutzen. Die Aguaje Frucht hat weltmeisterliche Werte in Bezug auf Provitamin A, Beta-Carotin und Beta-Carotinoide und ist heute in der Bevölkerung sehr gefragt wenn es um das Thema Altern usw. geht. Wir können Reichtum generieren ohne ihn zu zerstören, erhalten und auch Märkte erreichen, die ihn heute schätzen“, bekräftigt Alonso.

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