Ölpest: Peru erklärt den Notstand im Amazonasgebiet

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Die "Oleoducto Norperuano", eines der größten Projekte des Landes, wurde vor vier Jahrzehnten gebaut, um Rohöl aus dem Amazonasgebiet nach Piura an der Küste zu transportieren (Foto: PetroPeru)
Datum: 27. September 2022
Uhrzeit: 10:39 Uhr
Ressorts: Natur & Umwelt, Peru
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Das peruanische Umweltministerium hat am Sonntag (25.) den 90-tägigen Ausnahmezustand für das von einer Ölpest betroffene Amazonasgebiet erklärt. Die Entscheidung erging neun Tage nach einem Bruch der Norperuano-Ölpipeline, bei dem rund 2.500 Barrel Rohöl in den Fluss Cuninico in der Region Loreto (Nordosten) gelangten und sechs indigene Gemeinden betroffen waren. In der Region leben rund 2.500 indigene Ureinwohner. „Für das betroffene geografische Gebiet in den Gemeinden Cuninico und Urarinas wurde ein Umweltnotstand ausgerufen“, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums und wies darauf hin, dass der Ölteppich in einem Gebiet auftrat, in dem „handwerkliche Fischerei“ betrieben wird. Die Maßnahme soll die Verwertung erleichtern, um die Umweltverschmutzung zu minimieren. „Dies dient dem Schutz der Gesundheit der Bewohner dieser Region des Landes und der Erhaltung der natürlichen Ressourcen des Amazonasgebiets“, so das Ministerium weiter.

Die „Oleoducto Norperuano“, eines der größten Projekte des Landes, wurde vor vier Jahrzehnten gebaut, um Rohöl aus dem Amazonasgebiet nach Piura an der Küste zu transportieren – eine Strecke von rund achthundert Kilometer. Nach Angaben des staatlichen Unternehmens „Petroperu“ war das Leck die Folge eines „absichtlichen Schnitts von einundzwanzig Zentimetern in der Pipeline“. Das Leck, das inwischen unter Kontrolle gebracht werden konnte, betrifft sechs Gemeinden des Volkes der Kukama am Fluss Cuninico, deren Anführer gegenüber der Presse die Verschmutzung des Flusses anprangerten. Die Staatsanwaltschaft hat diese Woche eine Untersuchung eingeleitet, um die Ursachen des Umweltvorfalls zu klären.

„Petroperu“ hat seit Januar elf Angriffe auf seine Pipeline in Loreto gemeldet, bei denen Öl ausgelaufen ist. Nach Angaben der Nationalen Gesellschaft für Bergbau, Erdöl und Energie wurden seit 2014 mindestens neunundzwanzig Sabotageakte an der Pipeline verübt.

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