Das makabre Geschäft mit dem Tod in Guatemala

Datum: 09. Juni 2010
Uhrzeit: 19:29 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Tourismus-Abenteuer der extremen Art

Der Präsident von Guatemala, Álvaro Colom, hat vor zwei Wochen über das Gebiet rund um den Vulkan Pacaya den Ausnahmezustand verhängt. Im Gebiet rund um den Vulkan ereignen sich Eruptionen, mindestens zwei Mensch kamen bislang ums Leben.

Der Vulkan Pacaya wirft seit Wochen Tonnen von Asche aus, welche die Strassen, Häuser und weite Landstriche im Umkreis bedeckt. In den angrenzenden Gemeinden wurden rund 15.000 Bewohner aufgefordert, ihre Häuser zu räumen und sich in Sicherheit zu bringen. Rund 2.000 Menschen sind bereits geflüchtet. Laut Colom werden in dem Gebiet mehrere Menschen vermisst, darunter drei Kinder.

Findige Bewohner haben hingegen eine neue und gefährliche Einnahmequelle gefunden: Tourismus-Abenteuer in einer extremen Art. Neugierige Touristen lassen nichts unversucht um das Gebiet zu erreichen, über welches eigentlich der Ausnahmezustand verhängt wurde. Tausende bewundern den Lavafluss, obwohl die Regierung den Zugang zum Nationalpark weiträumig gesperrt hat. „Auf die Organe, die für die öffentliche Sicherheit verantwortlich sind, kann sich niemand verlassen“, teilte Antonio Muñoz, Gründer der lokalen Tourismusbehörde von San Vicente Pacaya mit. „Nur an diesem Wochenende kamen rund 2.000 Menschen oder mehr“, so Muñoz. Provisorische örtliche „Führer“ bringen jeden Touristen für rund 10 Quetzales (US $ 1.25) zum Vulkan, ohne sich Gedanken um die Gefahr zu machen. „10 Quetzales sind für mich sehr viel Geld. Ich habe eine hungernde Familie und nutze die Neugierde der Besucher aus“, erklärte ein Bewohner von San Vicente Pacaya.

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