Ecuador und Bolivien stoppen russische Propaganda

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Russische Regierung setzt eine große Bandbreite an Werkzeugen und Instrumenten ein, darunter Denkfabriken, […], mehrsprachige Fernsehsender (z. B. RT), Pseudo-Nachrichtenagenturen und Pseudo-Multimediadienste (z. B. Sputnik), […], soziale Medien und Trolle im Internet, um die demokratischen Werte infrage zu stellen (Foto: gob.mx)
Datum: 01. Dezember 2019
Uhrzeit: 10:58 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
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EU-Abgeordnete warnen bereits seit Jahres davor, dass der Kreml seinen Propagandakrieg seit der Annexion der Krim und dem hybriden Krieg im Donezkbecken verstärkt hat. Sie erkennen an, „dass die russische Regierung eine große Bandbreite an Werkzeugen und Instrumenten einsetzt, darunter Denkfabriken, […], mehrsprachige Fernsehsender (z. B. RT), Pseudo-Nachrichtenagenturen und Pseudo-Multimediadienste (z. B. Sputnik), […], soziale Medien und Trolle im Internet, um die demokratischen Werte infrage zu stellen, Europa zu spalten, inländische Unterstützung zu gewinnen und in den Ländern der östlichen Nachbarschaft der EU den Eindruck zu erwecken, als hätten sich ihre staatlichen Strukturen aufgelöst. Auch in Lateinamerika sind die „Störenfriede“ im Dauereinsatz und wollen mit gezielten „Fake-News“ die Proteste zur Destabilisierung Lateinamerikas nutzen. Mehrere Regierungen versuchen das zu bremsen, was sie als ein wachsendes Problem in der Region betrachten: die russische Staatspropaganda. Sowohl die Regierung Ecuadors als auch die Übergangsregierung in Bolivien verbannen den russisch-spanischsprachigen öffentlich-rechtlichen Kanal „RT“ aus dem Programm, was zu einem formellen Protest des Kremls führte, der eine „alarmierende“ Zunahme der Zensur auf dem Kontinent verurteilt.

Zwei der wichtigsten russischen Propagandamedien, „RT“ und „Sputnik“, arbeiten auf Spanisch und haben zahlreiche Korrespondenten in den meisten lateinamerikanischen Hauptstädten. In der Regel arbeiten diese „Journalisten“ mit venezolanischen staatlichen Medien, insbesondere „Telesur“, zusammen. Zu den letzten Protesten auf dem Kontinent haben sie verzerrte oder manipulierte Schlagzeilen veröffentlicht. Die staatlichen Medien des Kremls sind zu einem gewohnten Lautsprecher für den Standpunkt der lateinamerikanischen populistischen Linken geworden, indem sie dem ehemaligen Präsidenten Ecuadors Rafael Correa sogar ein eigenes Programm gaben. Als Evo Morales beschloss die Macht in Bolivien nach Vorwürfen des Betrugs durch die Organisation Amerikanischer Staaten zu verlassen, bekam er eine Einladung um sich dem Team der „Moderatoren“ des RT-Netzwerks mit einem eigenen Programm anzuschließen.

Laut einem Bericht der spanischen Tageszeitung „ABC“ gesellt sich zu diesen Bemühungen ein digitaler Videodienst mit Sitz in Berlin namens „Redfish“ hinzu, der sich unter anderem auf die Berichterstattung über anti-globalistische und anti-westliche Proteste in Lateinamerika konzentriert. „Redfish“ beschäftigt demnach Fachleute, die traditionell mit den russischen staatlichen Kanälen verbunden sind und ihre Direktorin, Elizabeth Cocker, hat für russische und iranische staatliche Medien gearbeitet.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Peter Hager

    „…was zu einem formellen Protest des Kremls führte…“
    Wenn der Kreml „formell protestiert“, dann ist irgendwo auf der Welt etwas Gutes passiert. – Wegen mir kann der Kreml jeden Tag protestieren. Das ist tausendmal besser, als wenn die Regierungen der freien Welt „sehr besorgt“ sind.

    • 1.1
      noesfacil

      Geht mir auch so!
      noesfacil

    • 1.2
      noesfacil

      > wenn die Regierungen der freien Welt „sehr besorgt“ sind.<, also so etwas erklären, dann sagen sie damit (übersetzt und eigentlich): wir finden es zwar schxxxe, was da passiert, aber wir sind zu opportunistisch und zu feige, dagegen irgend etwas zu unternehmen = wir signalisieren, NICHTS zu unternehmen!!!

      Man erinnere sich an das unerträglich ewige Herumgeeiere der NATO- Staaten, bis diese sich, viel zu spät dazu entschlossen haben, dem bis heute für mich, nach dem Holocaust, unfassbaren Gemetzel auf dem Balkan Einhalt zu gebieten.
      Es war wieder einmal mehr keine „Sternstunde der Menschheit“, um es mit Siegfried Lenz auszudrücken.
      noesfacil

  2. 2
    Peter Hager

    > wenn die Regierungen der freien Welt „sehr besorgt“ sind.<, also so etwas erklären, dann sagen sie damit (übersetzt und eigentlich): wir finden es zwar schxxxe, was da passiert, aber wir sind zu opportunistisch und zu feige, dagegen irgend etwas zu unternehmen = wir signalisieren, NICHTS zu unternehmen!!!

    Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen.

    • 2.1
      noesfacil

      Genau das habe ich mir gedacht, dass Sie DAS zum Ausdruck bringen wollten.
      Es ging mir nämlich gerade genau so!
      noesfacil

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