Guyana – Brasilien: Immer mehr Flüchtlinge aus Haiti und Kuba

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Die Route von Georgetown nach Bonfim beinhaltet eine Überfahrt mit der Fähre (Foto: Robson Moreira/Rede Amazônica Roraima)

Nachdem Brasilien in den letzten Monaten Zehntausende Flüchtlinge aus Venezuela aufgenommen hat, zeichnet sich eine neue Flüchtlingswelle ab. Nach Angaben der Bundespolizei „Polícia Federal“ überqueren immer mehr Haitianer in überfüllten Lieferwagen die Grenze von Guyana nach Bonfim (Bundesstaat Roraima). Demnach reisten 13.511 Haitianer in den letzten elf Monaten dieses Jahres legal über die Grenze nach Bonfim. Dies ist eine Steigerung von 1.260 Prozent zum Vorjahr (993). Die meisten flüchten vor dem Chaos in ihrem Heimatland, verbleiben aber nicht lange in der Region.

Den gleichen Weg nehmen auch Tausende Kubaner auf die Suche nach Arbeit, Geld und Freiheit, die auf der kommunistischen Karibikinsel nicht zu finden sind. Laut „Polícia Federal“ haben zwischen Januar 2018 und November 2019 insgesamt 31.685 kubanische Einwanderer die Bonfim-Grenze legal übertreten, aber die tatsächliche Anzahl könnte viel höher sein. Viele der Kubaner haben gefälschte venezolanische Pässe und haben Menschenhändlern nach eigenen Angaben bis zu 10.000 US-Dollar gezahlt (für Guyana ist kein Einreisevisum für Haitianer oder Kubaner erforderlich).

Venezolaner, Kubaner und Haitianer sind die Ausländer, die am häufigsten über die beiden Landesgrenzen einreisen (Venezuela und Guyana). Zwischen Januar und September 2019 kamen 198.555 Einwanderer/Flüchtlinge aus Venezuela, Haiti und Kuba nach Roraima. Von diesen waren 175.484 (89 Prozent) Venezolaner, 12.243 (sechs Prozent) Kubaner und 10.828 (5 Prozent) Haitianer.

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