Eine Netflix-Satire sorgt derzeit für Empörung in Brasilien. Die humoristische Gruppe „Portas dos Fundos“ (Hintertür) hat für das US-amerikanische Unternehmen, das sich mit dem kostenpflichtigen Streaming und der Produktion von Filmen und Serien beschäftigt, eine 46-minütige Satire über das Leben Jesu gedreht. Darin wird der Sohn Gottes als homosexuelle Witzfigur und die Gottesmutter Maria als Marihuana-Raucherin präsentiert. „Es ist überraschend, dass Netflix keinen Respekt oder keine Rücksicht auf diejenigen nimmt, die den christlichen Glauben vertreten. Das ist alles andere als lustig, es ist respektlos und sehr anstößig gegenüber der Gestalt Jesu Christi“, so die katholische Gemeinde und der Bischof von Palmares, Henrique Soares da Costa (Bundesstaat Pernambuco in Brasilien).
Das größte Land in Südamerika hat die höchste Zahl von Katholiken weltweit. Homophobie ist ein häufiges Thema und sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche haben die Rechte der LGBT-Gemeinschaft häufig kritisiert. Dies ist nicht das erste Mal, dass die Gruppe „Portas dos Fundos“ die christliche Gemeinde aus dem Gleichgewicht bringt. Letztes Jahr gewannen sie einen Emmy-Preis für eine Komödie, in der die Apostel nach dem letzten Abendmahl mit schrecklichem Kater aufwachten.
Update, 9. Januar
Netflix muss die Weihnachtssendung angesichts massiver Kritik aus der Kirche aus dem Programm nehmen. Dies ordnete Richter Benedicto Abicair am Mittwoch (8.) in Rio de Janeiro an. Die Entscheidung ist vorläufig und kann angefochten werden.
Update, 10. Januar
Kehrtwende im Streit um eine Netflix-Satire mit einem homosexuellen Jesus: das Oberste Gericht von Brasilien hat die Verbreitung nun doch erlaubt.
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