Archäologen des Mamirauá-Instituts haben in den Überschwemmungsgebieten des mittleren und oberen Rio Solimões im Bundesstaat Amazonas mehr als zwanzig künstliche Inseln entdeckt. Diese „Aterrados“ wurden in Zeiten errichtet, die der Ankunft portugiesischer und spanischer Kolonialherren in der Region vorausgingen. Die Inseln messen zwischen einem und drei Hektar und sind bis zu sieben Meter hoch. Sie sind an der größten Basis pyramidenförmig, ihre Spitze befindet sich auch während der Hochwassersaison an der Oberfläche und das verwendete Füllmaterial trägt zur Stabilität des Geländes bei.
Nach Angaben des Mamirauá-Instituts „wurden Steine/Keramiken im Wellenstil gefunden, die ästhetisch durch ‚Falten‘ und modellierte Schichten gekennzeichnet sind. Der Baustil, der aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammt, ist dem der Tupi-Gruppen gemein. Zusätzlich zu diesem Material identifizierten die Forscher „Fragmente von Keramiken im Stil von Hachurada Zonada, einem noch älteren Typus und es wird angenommen, „dass er etwa Eintausend Jahre vor Christus entstanden ist“.
Die Hypothese der Archäologen ist, dass diese Inseln von den Omáguas, den alten Ureinwohnern der amazonischen Ethnie in Brasilien und Peru, errichtet und genutzt wurden. Berichte von Chronisten des 16. Jahrhunderts, die Expeditionen von Siedlern begleiteten, hielten in ihren Beschreibungen der Völker fest: „Sie waren so viele, dass sie auf Inseln lebten“. Die Archäologen zeigten sich beeindruckt von der Menge an Land, die die Omáguas bewegt haben um die künstlichen Inseln zu bilden.
Man schätzt, dass es in der gesamten Region etwa 250 künstliche Inseln gibt. Die Anzahl der Inseln und das Volumen der Landverdrängung lassen bei den Forschern Hypothesen über den Wissensstand, die technologischen Kapazitäten, die Bevölkerungsdichte und die soziale Organisation aufkommen.
Bei Ihren Artikeln fehlen leider immer die Quellen. Können Sie die bitte, wie allgemein üblich, beifügen ?
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Wie im Artikel ersichtlich: Instituto Mamirauá