Weltweite Proteste gegen Femizide in Mexiko

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Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine der gravierendsten Folgen der Ungleichheit (Foto: Ministerio)
Datum: 08. März 2020
Uhrzeit: 23:02 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Las Sor Juanas 9M - Berlín (Leser)
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Über 1.000 Mexikanerinnen und Mexikaner im Ausland haben gegen Femzide in Mexiko protestiert. In Deutschland demonstrieren Mexikanerinnen am Montag den 09.03.2020 um 12 Uhr vor der mexikanischen Botschaft in Berlin und überreichen ein Aufforderungsschreiben an den Botschafter Rogelio Granguillhome. Mexikanerinnen mit Wohnsitz in mehr als vierzig Ländern stehen in Solidarität mit der Bewegung #ElNueveNingunaSeMueve #MexicanasApoyandodesdeelExtranjero (Am 9. bewegt sich keine; Mexikanerinnen unterstützen im Ausland)

Die Gruppe Sor Juanas 9M – Berlin schließt sich in Solidarität mit dem nationalen Streik in Mexiko, indem sie friedlich und ohne politische Präferenzen protestiert, um vom mexikanischen Staat die Ausarbeitung klarer Strategien, regulatorischer Rahmenbedingungen und öffentlicher Maßnahmen zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Mexiko zu fordern. Diese Kundgebung ist Teil einer globalen Bewegung, an der mehr als 1.000 Mexikanerinnen mit Wohnsitz in mehr als 40 Länder teilnehmen.

Während der Demonstration wird ein Aufforderungsschreiben an den Botschafter Rogelio Granguillhome Morfín als Vertreter des mexikanischen Staats in Deutschland überreicht, damit auch die Stimme mexikanischer Frauen im Ausland weltweit gehört wird. In dem Aufforderungsschreiben stimmen wir, als Mitglieder der Gruppe Sor Juanas 9M – Berlin damit überein, dass Feminizide in Mexiko das Ergebnis struktureller Gewalt gegen Frauen sind und diese nicht einer Regierung zugeschrieben werden können. Wir erkennen jedoch an, dass die Eskalation der Gewalt auf das Fehlen einer wirksamen Politik zurückzuführen ist, weshalb wir die Forderung stellen, dass die mexikanische Regierung auf allen Ebenen die Arbeit leistet, die unter dem Eid der Verfassung ausgedrückt wurde: der Schutz der Bevölkerung.

Die Gruppe Sor Juanas 9M – Berlin besteht aus Frauen aus allen Bundesländern Mexikos mit Wohnsitz in Berlin, Deutschland, sie sind vom selben Wunsch getrieben: dass keine Frau mehr der Gewalt zum Opfer fällt. Sor Juanas 9M – Berlin erkennt unzählige und gleichermaßen relevanten Probleme und Nachteile der Ungleichheit der Geschlechter an, von denen mexikanische Frauen betroffen sind. Jedoch ist das zentrale Thema, welches uns heute vereint und mobilisiert, die in Mexiko aufgetretenen Feminizide. Wir fordern ein gewaltfreies Land, wir wollen, dass unsere Mütter, Schwestern, Freundinnen und Töchter ein Leben ohne Gewalt führen. Der Anspruch auf ein gewaltfreies Leben ist legitim, menschlich und steht über jede politische Partei oder Ideologie.

In Mexiko haben sich die Feminizide im letzten Jahrzehnt von 1.089 im Jahr 2007 auf 3.314 im Jahr 2017 verdreifacht (UN Women, 2020). Als Reaktion auf diese grausame Situation entsteht der “9M-Streik” in Mexiko, der Tag ohne Frauen, indem diese weder konsumieren, noch produzieren und aus allen öffentlichen und privaten Aktivitäten verschwinden. Dies symbolisiert die Abwesenheit der Opfer. Mexikanerinnen im Ausland suchen nach einer weltweiten Resonanz für den 9M-Streik, damit die Augen aller Welt auf unser Land gerichtet werden.

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