Erfolg: Evangelikale „Missionare“ aus Gebiet unkontaktierter Völker verbannt

miss

Zwei der Missionare, die Gegenstand der jüngsten Entscheidung sind, während einer früheren Expedition. © Facebook
Datum: 17. April 2020
Uhrzeit: 16:22 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

In einem bahnbrechenden Urteil hat ein brasilianisches Gericht evangelikalen Missionaren untersagt, Kontakt mit unkontaktierten Völkern im Javari-Tal aufzunehmen. Nirgendwo sonst leben mehr unkontaktierte Völker als dort. Die Klage wurde von UNIVAJA eingereicht, der Indigenen-Organisation des Javari-Tals. UNIVAJA wollte damit den konzentrierten Bemühungen der Missionare entgegenwirken, unkontaktierte Gemeinden zu erreichen. Das Urteil des Richters nennt spezifisch mehrere Missionare – Andrew Tonkin, Josiah McIntyre und Wilson de Benjamin – und die New Tribes Mission (Ethnos360), es erstreckt sich aber auf alle Missionare, die versuchen, in das Javari-Tal zu gelangen. Der Richter stellte in seinem Urteil fest, dass „unkontaktierte Indigene besonders verwundbar sind … Mit ihnen in Kontakt zu treten, ist enorm riskant.“

Er genehmigte den Einsatz von Polizei und Militär zur Durchsetzung des Urteils und warnte davor, dass jede Person, der gegen die Anordnung verstößt, mit einer Geldstrafe von R$1.000 (€ 175) pro Tag belegt wird. Eliesio Marubo, der indigene Anwalt der UNIVAJA, sagte heute gegenüber Survival International: „Dies ist das bestmögliche Ergebnis. Das Gesetz sollte für alle gleichermaßen gelten. UNIVAJA, das die indigenen Gemeinschaften des Javari-Tals vertritt, verteidigt das Recht unserer Völker, selbst zu entscheiden, was für sie am besten ist. Ich hoffe, dieses Urteil wird Christen daran erinnern, dass die größte göttliche Weisung darin besteht, andere zu lieben und zu respektieren!“

UNIVAJA schrieb in einer früheren Presseerklärung: „Wenn COVID-19 in unseren Dörfern eintrifft, könnten die Folgen genozidal sein. Und trotz der Gefahren für die indigenen Völker des Javari-Tals haben die FUNAI [Behörde für indigene Angelegenheiten] und die SESAI [Indigene Gesundheitsbehörde] sehr wenig getan.“

Pressemitteilung

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    caratinga

    Diese Schwerverbrecher schrecken vor nichts zurück um ihren Schwachsinn zu verbreiten.
    Ergebnis, Bettelei, Korruption, Mord, Totschlag, Unterschlagung und Krankheiten

  2. 2
    Caboco

    Endlich mal wieder eine positive Nachricht aus Brasilien. Waren es früher die katholischen Missionare, sind es heute die Evangelikalen. Beides kriminelle Fanatiker.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!