Zum „Tag der Armee“ hat Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro am Sonntag (19.) zu zahlreichen Anhängern gesprochen und erneut gegen die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hinsichtlich der sozialen Isolation zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus verstoßen. Es war die größte Agglomeration, die Bolsonaro seit Beginn der Maßnahmen gegen die Pandemie in Brasilien provoziert hat. Am Tag zuvor hatte er bereits mit Demonstranten gesprochen, die sich vor dem Planalto-Palast versammelt hatten. Die Anhänger Bolsonaros forderten eine militärische Intervention und auch die Schließung des Kongresses und des Bundesgerichtshofs (STF).
„Ich bin hier, weil ich an Dich glaube. Du bist hier, weil Du an Brasilien glaubst. Jeder in Brasilien muss verstehen, dass er dem Willen des brasilianischen Volkes unterwürfig ist. Ich bin sicher, wir werden alle eines Tages schwören, unser Leben für unser Land zu geben. Und wir werden alles tun, um das Schicksal Brasiliens zu ändern. Genug der alten Politik“, so das Staatsoberhaupt in den sozialen Netzwerken. Bolsonaro betonte mehrfach gegenüber den Demonstranten, dass sie sich darauf verlassen können, dass er „alles Notwendige tut, damit wir unsere Demokratie aufrechterhalten und garantieren können, was unter uns am heiligsten ist, nämlich unsere Freiheit“. Der Kongress und der Bundesgerichtshof (STF) haben die Rede von Bolsonaro bisher nicht kommentiert.
Der Ruf nach militärischer Intervention resultiert darauf, dass Bolsonaro angesichts der Corona-Krise nicht schalten und walten kann wie er gerne möchte. Der Oberste Gerichtshof hat ihm die Weisungs-Vollmacht gegenüber den Gouverneuren der Bundesstaaten untersagt, die strenge Isolationsmaßnahmen befürworten.
Update, 20. April
Präsident Bolsonaro geht davon aus, dass die landesweiten Quarantänemaßnahmen diese Woche enden werden.
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