COVID-19: Weltweit hohe Preise für illegale Drogen

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Laut dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNOCD) ist es wahrscheinlich, dass diese Störung in der Lieferkette dazu führen wird, dass Kartelle Drogen in der Nähe ihres Herkunftslandes lagern (Foto: Twitter)
Datum: 11. Mai 2020
Uhrzeit: 17:19 Uhr
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Maßnahmen von Regierungen auf der ganzen Welt zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie haben laut einem am Donnerstag (7.) veröffentlichten UN-Bericht zu einer weit verbreiteten Störung des illegalen Drogenhandels auf dem Luft- und Landweg geführt und einen Preisanstieg ausgelöst. Demnach gibt es Hinweise auf einen Kokainmangel außerhalb der Erzeugerländer. Daten aus den USA belegen den Mangel an Kokain auf den Straßen und Informationen aus Brasilien deuten auf einen Anstieg der Großhandelspreise aufgrund des Mangels an Produkten hin, die über/aus Kolumbien oder Peru gehandelt werden.

Viele Länder in allen Regionen verzeichnen allgemeine Engpässe bei verschiedenen Arten von auf der Straße gehandelten Drogen, was zum Teil zu kräftigen Preiserhöhungen bei Verbrauchern führt und problematische Reinheits-Reduzierungen verursacht. Einige Drogenkonsumenten wechseln folglich Substanzen, beispielsweise von Heroin zu synthetischen Opioiden, während andere einen besseren Zugang zur medikamentösen Behandlung suchen. Jüngste Daten zu Kokainbeschlagnahmen zeigen, dass große Sendungen des Kokains weiterhin in allen wichtigen Märkten Lateinamerikas und Europas abgefangen werden. Diese Sicherstellungen dokumentieren groß angelegte grenzüberschreitende Handelsaktivitäten und könnten auf einen anhaltenden internationalen Kokainhandel hinweisen.

In Kolumbien scheint eine Zunahme der an den Landesgrenzen durchgeführten Kontrollen zu einer Verringerung des Kokainhandels auf dem Landweg und zu einer Zunahme auf dem Seeweg – insbesondere nach Mittelamerika und Europa – geführt zu haben. In ähnlicher Weise hat der Einsatz von Leichtflugzeugen offenbar zugenommen. In Europa haben strenge Einschränkungen den Kokainkonsum drastisch reduziert, da die Droge häufig in Freizeitumgebungen wie Bars und Clubs verwendet/gehandelt wird, die derzeit in den meisten europäischen Ländern geschlossen sind.

Laut dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNOCD) ist es wahrscheinlich, dass diese Störung in der Lieferkette dazu führen wird, dass Kartelle Drogen in der Nähe ihres Herkunftslandes lagern. Sobald die Beschränkungen für COVID-19 aufgehoben sind besteht die Gefahr, dass der Markt mit kostengünstigem, qualitativ hochwertigem Kokain überflutet wird – was zu einer Zunahme des Konsums und damit verbundenen Schäden bei Drogenkonsumenten führen kann.

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