BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Corona-Pandemie in Brasilien

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Corona und Brasilien: Politisches Überleben von Bolsonaro steht auf der Kippe (Foto: Archiv)
Datum: 28. Mai 2020
Uhrzeit: 17:55 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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„Die Tatsache, dass Brasilien mittlerweile das am zweitstärksten von der Pandemie betroffene Land ist, zeigt eindeutig, dass sich die Verharmlosung des Virus und die fehlenden Schutz- und Distanzierungsmaßnahmen rächen. Präsident Bolsonaro hat dieses Resultat nicht nur in Kauf genommen, sondern maßgeblich durch seine brandgefährliche Polemik provoziert.

Gleichzeitig wird dieser Zustand von einer institutionellen Krise begleitet. Innerhalb weniger Wochen haben bereits zwei Gesundheitsminister ihren Posten geräumt, während der Justizminister aufgrund von politischer Einmischung des Präsidenten in die Bundespolizei zurückgetreten ist und der Umweltminister die Lage dafür ausnutzen will, um dem Bergbau und die Landwirtschaft auf geschütztem Land im Amazonasgebiet auszudehnen.

In Hinblick auf die sowieso bereits prekäre Lage für den Amazonas durch illegale Abholzung und die Schwächung von Umweltschutzbehörden, wird einmal mehr klar, dass die Regierung von Bolsonaro jedes Mittel recht ist, um den Regenwald und den Schutz von Indigenen zugunsten von Wirtschaftsinteressen zu opfern. Hinzu kommt gravierend der menschenverachtende Zynismus, wenn man bedenkt, dass Indigene überproportional hart von der Ausbreitung des Virus betroffen sind.

Bolsonaro ist zweifellos eine Bedrohung für Demokratie, Rechtstaatlichkeit, Menschenrechte und das Überleben des Amazonasgebiets. Die Bundesregierung muss sich dahingehend unmissverständlich positionieren und darf die Konsequenzen für die Bürgerinnen und Bürger Brasiliens nicht weiter stillschweigend hinnehmen“.

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  1. 1
    Peter Hager

    Inzwischen bemüht sich ja selbst Bodo Ramelow nach bestem Vermögen, dem Beispile der Rechtspopulisten Bolsonaro und Trump zu folgen. Verwunderlich, daß die LINKE ihn nicht zur Raison ruft. Es zeigt sich immer deutlicher, daß der Unterschied zwischen der extremen Linken und Rechten wirlich nicht groß ist. Vielleicht endet das ja irgendwann mal in dem Aufruf, „Faschisten aller Länder vereinigt euch!“

    • 1.1
      noesfacil

      Dazu gibt es eine wunderbare, nachdenkenswerte Weisheit (nicht von mir), die da lautet:
      „wer ganz weit Links rausgeht, kommt irgendwann ganz rechts wieder rein“!
      noesfacil

  2. 2
    Miguel

    Da hätten die Grünen mal bei den Freihandelsverhandlungen ihr Veto einlegen sollen.
    Die Produktion im eigenen Land ist nicht wesentlich teurer, aber ökologisch viel besser, als die Transporte mit den riesen Schiffen.

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