Kino trotz Corona: Neuer Termin für das Filmfestival „CINELATINO“

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Endlich wieder raus und ins Kino (Foto: Cinelatino)
Datum: 23. Juni 2020
Uhrzeit: 22:01 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Als erstes Tübinger Festival in Coronazeiten bietet das CINELATINO, die bundesweit bedeutendste Plattform für spanisches und lateinamerikanisches Kino, vom 15. bis 22. Juli 2020 (und 3. bis 8. August in Freiburg) in vier Städten Baden-Württembergs einen Überblick über das aktuelle Autorenkino aus Iberoamerika. Der Regionalschwerpunkt Mittelamerika gibt Einblick in eine weite und sehr vielfältige Region. Thematisch widmet sich die aktuelle Ausgabe des Festivals den „Frauen in Bewegung“.

Kino trotz Corona

Endlich wieder raus und ins Kino! Denn inzwischen dürfen die Kinos wieder öffnen, natürlich unter den gegebenen Hygienemaßnahmen. So freuen wir uns, dass es damit die Möglichkeit gab, das Festival zu verschieben und im Kino statt finden zu lassen. Das erste Filmfestival der Region, das unter den neuen Bedingungen den Versuch wagt, wieder zurück in die Kinos zu kommen.

Regionalschwerpunkt: Mittelamerika

Dieses Jahr steht eine breite Region mit vielen kleinen Filmländern im Mittelpunkt, den einzelnen, normalerweise weniger im Fokus stehenden Ländern so mehr Aufmerksamkeit zu schenken: ihren Gemeinsamkeiten, wie geringe Filmförderung und der Aufarbeitung ihrer Geschichte und auch den Unterschieden: eine Reise durch die politische Vergangenheit und ein Einblick in heutige Lebenswelten. Darunter finden sich der Episodenfilm „Días de luz“ von sechs Regisseur*innen der Region – wegen eines Solarsturmes pausiert das normale Leben fünf Tage lang. In „Nuestras madres“ von César Díaz identifiziert Ernesto, ein junger Forensiker, die Knochen von Verschwundenen und sucht gleichzeitig nach seinem ihm unbekannten Vater und nach der Wahrheit, mit der Goldenen Kamera Cannes 2019 preisgekrönt. Ein ruhiges nicaraguanisches Dorf soll einem Großbauprojekt weichen, die damit einher kommenden Veränderungen erzählt Lin Sternal aus der Sicht des zehnjährigen „Perro“, der seine Weltpremiere auf der Berlinale feierte.

Themenfokus: Frauen in Bewegung – im Spannungsfeld zwischen Suche nach Gerechtigkeit und Selbstfindung

Frauenfiguren im Fluss der Veränderung sie sind auf Identitätssuche, nach ihrer Rolle und Position in der Gesellschaft. Die Filme des Fokus zeigen, wie Frauen verschiedener Länder trotz aller Widerstände für Gerechtigkeit kämpfen und selbstbestimmt ihren eigenen Weg gehen. In „De nuevo otra vez“ (Romina Paula, Argentinien) macht die Regisseurin eine Auszeit bei ihrer Familie, um herauszufinden, wer sie eigentlich ist und sein will, auf jeden Fall mehr als „nur“ Mutter. In „Cachada“ (Marlén Vinayo, El Salvador) erarbeiten fünf Straßenhändlerinnen ein Theaterstück, das ihre eigenen Gewalterfahrungen offen und schonungslos thematisiert, um diese hinter sich lassen zu können. Während der politischen Krise im Peru der 1980er Jahre macht sich Georgina auf die Suche nach ihrem kurz nach der Geburt gestohlenen Baby; gemeinsam mit einem Journalisten decken sie ein ganzes Netzwerk für Kindesraub auf („Canción sin nombre“ von Melina León, Peru).

Filmhighlights

Im Programm des CineLatino finden sich Highlights wie der in Cannes 2019 als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnete „La cordillera de los sueños“ (Patricio Guzmán), eine kritische Betrachtung der chilenischen Geschichte; in „Rojo“ (Benjamín Naishtat) gerät kurz vor der argentinischen Mitiltärdiktatur das Leben eines Rechtsanwaltes durch einen unvorgesehenen Streit mit einem Fremden außer Kontrolle; „Perro bomba“ (Juan Cáceres) zeigt den rassistischen Alltag gegenüber haitianischen Einwander*innen in Chile und ihren Widerstand dagegen. Bei CineEspañol findet sich das junge Paar Vir und Lluís in einer ganz neuen und unverhofften Situation wieder: sie sind schwanger („Los días que vendrán “ von Carlos Marques-Marcet). „Entre dos aguas“ (Isaki Lacuesta, alter Bekannter unseres Festivals) zeigt die Schwierigkeiten der Brüder Isra und Cheíto – Arbeit ist rar, mögliche Abwege zahlreich und verlockend; ein Porträt des meistveröffentlichten und prämierten Schriftstellers in Äquatorialguinea, einem Land ohne Buchläden („El escritor de un país sin librerías“ von Marc Serena).

Open Festival Space

Mit dem Open Festival Space verlässt das Festival wieder die Kinosäle und ist zu Gast im Biergarten an der Neckarspitze. In lauer Sommerluft gibt es vielseitige Kurzfilmprogramme, bei Musik werden wir von einem DJ begleitet feiern – so weit es bei Corona möglich ist – , dazu kulinarische Köstlichkeiten und Getränke aus Lateinamerika. Außerdem ziehen zwei Filmprogramme aus dem Kino ins OpenAir, denn der Sommer ist da.

Wettbewerb Folgende neun Filme konkurrieren um den 16. Tübinger Publikumspreis Premio del Público:

• De nuevo otra vez (Argentinien 2019) von Romina Paula
• Perro bomba (Chile 2019) von Juan Cáceres
• Cachada (El Salvador 2019) von Marlén Viñayo
• Los días de la ballena (Kolumbien 2019) von Catalina Arroyave
• Chico ventana también quisiera tener un submmarino (Uruguay 2020) von Alex Piperno
• Apuntes para una película de atracos (Spanien 2018) von León Siminiani
• El escritor de un país sin librerías (Spanien 2019) von Marc Serena
• Los días que vendrán (Spanien 2019) von Carlos Marques-Marcet
• Lúa vermella (Spanien 2020) von Lois Patiño

Veranstalter: Das Festival wird von den Filmtagen Tübingen e.V. in Zusammenarbeit mit Vereinigte Lichtspiele Tübingen, Delphi Arthaus Kino Stuttgart, Programmkino Kamino Reutlingen, Club Voltaire Tübingen, dem Dachverband der Lateinamerikanischen Vereine Stuttgart und dem Kommunalen Kino in Freiburg veranstaltet.

Termine: Tübingen: 15.-22. Juli 2020 im Kino Museum Stuttgart: 16.-22. Juli 2020 im Delphi Arthaus Kino Reutlingen: 16.-22. Juli 2020 im Programmkino Kamino Freiburg: 03.-08. August 2020 im Kommunalen

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