In der neuesten Ausgabe von „Call to Earth“ – einer globalen CNN-Initiative die Beiträge zur Schaffung einer nachhaltigen Zukunft in den Mittelpunkt stellt – erklärt die deutsch-chilenische Biologin und Meeresforscherin Vreni Häussermann, warum sie ihr Leben der kiErforschung und dem Schutz der chilenischen Seite Patagoniens gewidmet hat. Ende der 1990er Jahre kam sie nach Südamerika, um zu erforschen, was sie „eine der letzten Wildnisse der Erde“ nennt. Seitdem haben Häussermann und ihr Mann, Gunter Forsterra, mehr als 100 neue Arten von Meereslebewesen entdeckt, darunter viele Korallen und Anemonen.
Wie Häussermann gegenüber CNN erklärt, zeigen ihre Forschungen der letzten Jahre, dass sich das Ökosystem seit ihrer Ankunft tiefgreifend verändert hat: „Es ist wirklich schwer nachzuvollziehen, was genau der Grund für jede einzelne Veränderung ist, aber wir sehen drastische Veränderungen in der Artenvielfalt […]. Diese Veränderungen sind definitiv zu schnell vorangeschritten, um natürlich zu sein.“
CNN erfährt, dass diese laufenden Untersuchungen aufgrund des Klimawandels und der schnell wachsenden Zahl von Lachsfarmen in der Gegend erschwert wurde. Dies hat dazu geführt, dass sich Häussermann und Forsterra im Wettlauf mit der Zeit nun der Taxonomie – der Entdeckung und Klassifizierung von Arten – widmen.
„[Die Taxonomie ist] ein allgemeines Problem in unserer Welt“, erklärt Häussermann. „Wir haben viel mehr Arten, die noch nicht beschrieben wurden und noch nicht mit bereits bekannten verglichen wurden […]. Es wird leider viele Arten geben, die aussterben noch bevor sie überhaupt beschrieben wurden. Wir versuchen, die Region wirklich zu inventarisieren, um herauszufinden, was hier lebt, wo es lebt, welche Bedingungen es zum Leben braucht, (und) wie sich die Dinge mit dem Klimawandel verändern.“
Häussermann, die für ihr langjähriges Engagement für die biologische Vielfalt zur Preisträgerin der Rolex Awards for Enterprise 2016 ernannt wurde, erklärt, dass sie die chilenischen Fjorde stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken möchte und dass ihre Forschungsergebnisse nun an die Regierung weitergegeben werden. Dies soll einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz des chilenischen Patagoniens leisten.
„Wir haben es mit einem Artensterben zu tun. Es kann nicht rückgängig gemacht werden. Eine Art, die ausgestorben ist, bleibt auch ausgestorben. Als Wissenschaftler ist es unsere Pflicht, den Menschen zu sagen, dass die Situation so ernst ist und wir jetzt handeln müssen.“
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