In Lateinamerika ist Brasilien das Land mit den meisten Infizierten und Todesfällen aufgrund von Covid-19. Nach offiziellen Angaben wurden seit Ausbruch der Pandemie vor rund fünf Monaten fast 2,8 Millionen Infektionen bestätigt, über 95.000 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. 1.884.051 infizierte Personen gelten als „wiederhergestellt“, die Zahl der aktiven Fälle liegt bei 755.496 (8.318 kritisch). Die Zahl der Todesfälle pro 1.000.000 Einwohner beträgt 443 und liegt damit hinter Ländern wie den USA (478), Peru (594), Chile (502), Spanien (608), Vereinigtes Königreich (680), Italien (582), Frankreich (464), Schweden (568) oder Belgien (849).
In Brasilien sind die Bundesstaaten Rio de Janeiro und São Paulo am stärksten von der Pandemie betroffen. Laut Experten ist die effizienteste Strategie zur Überwachung der Entwicklung der Krankheit und zu Angaben wie Prozesse hinsichtlich der Lockerung von Regeln der sozialen Isolation die Durchführung von Massentests der Bevölkerung. Mit ungefähr 17,2 Millionen Menschen in Rio de Janeiro führte die Landesregierung nur Tests bei weniger als fünf Prozent der Bevölkerung durch. Nach Angaben des „Secretaria Estadual de Saúde“ (SES) hat das öffentliche System insgesamt 813.560 Tests durchgeführt. Es gab 736.960 Schnelltests und nur 76.600 PCR-Tests, die Experten zufolge am besten geeignet sind um zu überprüfen, ob der Patient zum Zeitpunkt der Untersuchung Covid-19 hat.
„Wir haben es geschafft, in allen Phasen zu scheitern/zu versagen: bei der Identifizierung des Falls, bei der Auswahl des Falls, bei der Prüfung, bei der Orientierung und bei der Betreuung der Person und der Familie“, so Fernando Chapermann, Professor und anerkannter Virologe an der PUC-Rio.
Leider kein Kommentar vorhanden!