Ein Jahr nach Beginn einer Protestbewegung in Chile haben am Sonntag (18.) Zehntausende Menschen landesweit demonstriert. Bei den massiven Demonstrationen ist es zu Ausschreitungen gekommen. In der Hauptstadt Santiago de Chile wurden zwei Kirchen (Iglesia San Francisco de Borja und Iglesia de la Asunción) niedergebrannt, zahlreiche Plünderungen wurden gemeldet. Diese Vorfälle überschatteten einen Tag, der größtenteils in einer festlichen Atmosphäre mit jungen Menschen, sozialen Gruppen und ganzen Familien verbracht wurde. Die friedlich Protestierenden schwenkten Flaggen und Banner zugunsten einer größeren sozialen Gleichheit und sangen den Satz, der zum Motto der Unruhen geworden ist: „Chile ist aufgewacht!“.
Die Gruppen von Demonstranten kamen früh an und zählten Zehntausende. Vor allem junge Leute, aber auch Familien und ältere Menschen hatten sich versammelt. „Maskierte Chaoten sind für einige Gewalttaten verantwortlich und die Regierung bedauert die Angriffe auf die Kirchen. Dies ist ein Akt der Brutalität und wir sind uns bewusst, dass gewalttätige Gruppen weiterhin versuchen werden Schaden zu verursachen“, so Innenminister Víctor Pérez. Laut Umfragen lehnen 73 Prozent der Bevölkerung des südamerikanischen Landes die Gewalt bei den Demonstrationen ab.
Update, 20. Oktober
Zunächst war es ein Gerücht, dass ein Angehöriger der Marine an dem Brandanschlag beteiligt war. Wenige Stunden später und nach eindringlichen Fragen von Journalisten, die über die Demonstrationen berichteten, bestätigte die militärische Einrichtung die Nachricht in einer Pressemitteilung. Ein Abgeordnete der Kommunistischen Partei Chiles ging noch weiter und veröffentlichte auf seinem Twitter-Account das Gesicht des Beamten, der an dem Brand beteiligt war.
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