Die Coronavirus-Pandemie macht keinen Unterschied und betrifft auch mexikanische Drogenkartelle. Diese Organisationen operieren hauptsächlich im nördlichen Dreieck Zentralamerikas. Weit davon entfernt geschwächt zu werden, haben sie es geschafft die neue Situation zu nutzen und ihre Präsenz noch verstärkt. „Kriminelle Gruppen in Mexiko sowie in El Salvador, Guatemala und Honduras haben die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie schnell absorbiert und die neuen Möglichkeiten genutzt, die sich aus Isolationsmaßnahmen, abgelenkten Regierungen und verarmten Bürgern ergeben“, unterstreicht die Nichtregierungsorganisation „Crisis Group“ in einem kürzlich veröffentlichten Bericht.
Da viele Länder einen Lockdown verhängten und ihre Grenzen schlossen, kam der lukrative Drogenhandel ins Stocken. Der Transport auf dem Landweg, aber auch auf dem Luftweg durch die sogenannten „Maultiere“, war nicht möglich und verursachte Versorgungsprobleme. Dem Bericht zufolge haben sich die „Bandas de Narcotraficantes“ jedoch schnell an den Rückschlag angepasst. „Ihr erster Schritt bestand darin, ihre Ausgaben zu senken und mehr von ihren ‚Ersparnissen‘ zu verwenden. Mexikanische Kartelle froren beispielsweise die Gehälter einiger ihrer Mitglieder ein, während die Banden im Norden Zentralamerikas ebenfalls Lohnkürzungen verhängten“.
Zudem wurde der „Einkommensverlust“ durch Erpressung ausgeglichen. „Da die staatlichen Behörden von der Herausforderung hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit abgelenkt werden, wurde das Machtvakuum genutzt und die Kontrolle über das Territorium ausgebaut“, unterstreicht der Bericht. Gleichzeitig zeigten sie sich als „Wohltäter“. Die Kartelle spendeten der Bevölkerung Tausende von Schutzmasken, verhängten Ausgangssperren und nahmen Straftäter gefangen.
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