Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat am Mittwoch (2.) ihren vorläufigen Bericht über den Stand des globalen Klimas 2020 mit Daten von Januar bis Oktober 2020 veröffentlicht. Das Jahr 2020 ist der WMO zufolge auf dem Weg, eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu werden. Viviane Raddatz, Klima- und Energieexpertin beim WWF Deutschland, kommentiert dazu: „Die erschreckende Bilanz der WMO zu Anstieg des Meeresspiegels, Eisverlust und Extremwetter zeigt eins: Die globale Klimakrise ist Realität, hier und heute. Auch die Covid-Pandemie verschafft dem Klima des Planeten keine Verschnaufpause. Der Druck zu handeln, bleibt riesig. Wir brauchen jetzt Maßnahmen zur Reduzierung des Treibhausgasausstoß, für Versprechungen zu mehr Klimaschutz in einigen Jahrzehnten allein ist keine Zeit mehr.
Die dramatischte Zahl des Berichts: Der globale Temperaturanstieg könnte laut der WMO schon bis 2024 vorübergehend 1,5 Grad überschreiten. Vor fünf Jahren hat sich die Staatengemeinschaft im Pariser Klimaschutzabkommen darauf verpflichtet, die Erderhitzung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. In der kommenden Woche wollen alle das 5. Jubiläum des Klimaschutzabkommens feiern. Die Welt ist derzeit weit davon entfernt, die Erderhitzung wie in Paris vereinbart auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen.
Die Europäische Union muss eine Vorbild- und Führungsrolle einnehmen. Auf dem EU-Ratsgipfel in der kommenden Woche hat die EU die Gelegenheit, den Geist von Paris kräftig zu beleben – mit einem höheren EU-Klimaschutzziel für das Jahr 2030. Dafür trägt die deutsche Ratspräsidentschaft die Verantwortung. Der WWF fordert ein Reduktionsziel von mindestens 65 Prozent bis 2030. Das ist wissenschaftlich notwendig, um einen für die EU angemessen Beitrag zur Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad zu leisten.“
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