Am Donnerstagabend (10.) haben die Gesundheitsbehörden von Brasilien 769 Todesfälle und 53.359 neue Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt. Seit Ausbruch der Pandemie vor rund elf Monaten starben 179.801 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 und 6.783.477 Personen infizierten sich. Der gleitende Durchschnitt liegt bei 642 Todesfällen und damit um fünfunddreißig Prozent höher als vor zwei Wochen. Zweiundzwanzig Bundesstaaten verzeichnen einen Aufwärtstrend bei Todeszahl und Infektionen, drei befinden sich in einem Zustand der Stabilität und nur zwei berichten von einem Rückgang. Präsident Jair Messias Bolsonaro hat erklärt, dass sich das größte Land Lateinamerikas bereits „in der Endphase der Pandemie“ befindet – eine gefährliche Unterschätzung der Realität.
Laut Angaben der lokalen Behörden sind in sieben Bundeshauptstädten die für Covid-19 bestimmten Intensivbetten des Einheitlichen Gesundheitssystems (Sistema Único de Saúde – SUS) über neunzig Prozent belegt. Ende der 80er Jahre hatte in Brasilien eine wichtige strukturelle Reform des Gesundheitswesens stattgefunden. Das bis Ende der Militärdiktatur existierende Sozialversicherungsmodell Bismarckscher Prägung wurde in ein steuerfinanziertes Versorgungssystem mit uneingeschränktem universellem Zugang für alle Bürger „SUS“ umgewandelt.
Campo Grande (Mato Grosso do Sul) ist die Bundeshauptstadt, die am meisten unter den Krankenhauseinweisungen ihrer Patienten leidet: Alle Betten auf den Intensivstationen für Menschen mit Covid-19 sind belegt. Daher mussten neue Betten installiert werden, die noch nicht offiziell in die „SUS“ integriert wurden, aber von den kommunalen Gesundheitssekretariaten und dem Staatssekretariat selbst unterhalten werden.
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