Die peruanische Außenministerin Elizabeth Astete hat am Sonntagabend (14.) Ortszeit ihren Rücktritt bekannt gegeben. Kurz zuvor hatte sie Meldungen darüber bestätigt, dass sie außerhalb klinischer Studien und vor Beginn des nationalen Impfprogramms eine Dosis des Coronavirus-Impfstoffs von Chinas „Sinopharm“ erhalten hatte. Präsident Francisco Sagasti hatte wenige Tage zuvor den Rücktritt von Gesundheitsminister Pilar Mazzetti aufgrund eines Skandals um den ehemaligen Präsidenten Martin Vizcarra akzeptiert, der ebenfalls frühzeitig geimpft worden war.
Vizcarra, der im November vom Kongress wegen Korruptionsvorwürfen aus seinem Amt verdrängt wurde, war bereits im Oktober geimpft worden. Nach eigenen Worten hatte er sich wie Tausende anderer Peruaner freiwillig für die klinische Studie von „Sinopharm“ gemeldet. Die für die Studie zuständige Universität bestritt jedoch, dass er oder seine Frau sich freiwillig gemeldet hatten. Die aktuelle Regierung hat zudem Ermittlungen eingeleitet und untersucht, welche weiteren Staatsbeamte vom „Sinopharm-Labor“ gegen COVID-19 geimpft wurden. Dabei geht es um 2.000 verabreichte Impf-Dosen an Personen, die nicht Teil des Teams für klinische Studien waren.
Update, 16. Februar
Der peruanische Präsident Francisco Sagasti bestätigte am Montagabend (Ortszeit), dass 487 Personen „inoffiziell“ geimpft wurden, darunter hochrangige Beamte, die „ihre Position ausnutzten, um mit Sinopharm-Impfstoffen geimpft zu werden“. In Begleitung von Ministerpräsidentin Violeta Bermúdez wiederholte er seine „Empörung und Enttäuschung“ mehrfach und wies darauf hin, dass die Sinopharm-Impfstoffe eigentlich für „klinische Studien“ verwendet werden sollten.
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