In Ecuador hat der Präsidentschaftskandidat der indigenen Partei „Pachakutik“ den Nationalen Wahlrat CNE) der „Sabotage des Wahlprozesses“ beschuldigt. Dieser hatte den Antrag von Yaku Perez auf eine Neuauszählung der Stimmen der Präsidentschaftswahlen vom vergangenen 7. Februar vorerst auf Eis gelegt. Perez rief zur Mobilisierung seiner Basis auf, um gegen „Betrug“ zu demonstrieren. „Sie versuchen zu sabotieren und zu boykottieren, damit das Volk von Ecuador nicht die Wahrheit erfährt. Sie wissen genau, dass bei einer Neuauszählung der Stimmen der Faden der Korruption, des Betrugs und der Täuschung aufgedeckt wird“, prangerte Perez in einer Pressekonferenz mit indigenen Führern an.
„Diese Wahlen sind eine Karikatur der Wahltransparenz“, so Perez der hinzufügte, dass er eine neue Petition für den CNE vorlegen werde, um eine Neuauszählung in siebzehn Provinzen vorzunehmen. Dies war bereits letzten Freitag mit dem konservativen Kandidaten Guillermo Lasso vereinbart worden, der allerdings einen Rückzieher gemacht hatte. Darüber hinaus bekräftigte der 51-jährige Umweltaktivist, er werde „den juristischen und sozialen Widerstand niemals aufgeben“ und rief zur sozialen Mobilisierung auf, um diesen „Betrug“ zu stoppen. „Wir sind die einzigen mit moralischen Reserven, wir werden nicht einfach aufgeben und wir werden diesen Widerstand fortsetzen, von dem wir sicher sind, dass wir ihn gewinnen werden“.
Bis Mittwochabend (17.) Ortszeit haben sowohl die Basisorganisationen als auch die Konföderation der indigenen Nationalitäten Ecuadors (CONAIE) und die Konföderation der Kichwa Ecuadors (Ecuarunari) auf die Forderung reagiert und zu einem Marsch nach Quito aufgerufen. Die politischen Spannungen wurden ausgelöst, nachdem der CNE die von Perez beantragte Neuauszählung der Stimmen aussetzte, weil er um einige Zehntel gegen Lasso verloren haben soll. Das Plenum fand nicht die notwendige Mehrheit für den Antrag, da zwei der fünf Mitglieder dafür waren, einer war dagegen, einer enthielt sich der Stimme und ein Mitglied glänzte durch Abwesenheit.
Update
Die Präsidentin des Wahlrates von Ecuador gab am Donnerstag bekannt, dass die offiziellen Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen des Landes am kommenden Wochenende bekannt gegeben werden. Diana Atamaint fügte hinzu, dass im Falle von Meinungsverschiedenheiten eines der Antragsteller Anfechtungen eingereicht werden können. Bei den Wahlen am 7. Februar verbuchte Kandidat Andrés Arauz 32,72 Prozent der Stimen, Lasso 19,74 und Pérez 19,38 Prozent.
Update, 21. Februar
Der frühere Bankier Guillermo Lasso und der linke Kandidat Andrés Arauz haben nach vorläufig offiziellen Ergebnissen die Stichwahl bei den Präsidentschaftswahlen in Ecuador erreicht. Dies gab der Nationale Wahlrat bekannt und wies darauf hin, dass die Kandidaten Rechtsmittel einlegen können.
Demnach erhielt Arauz von der „Allianz Unión por la Esperanza“ 32,72% der Stimmen (3.033.753), Lasso von der Bewegung „Creando Oportunidades“ (CREO) 19,74 (1.830.045) und Yaku Pérez (Pachakutik Bewegung) 19,39 Prozent (1.797.445).
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