Die Corona-Pandemie hat das brasilianische Inlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 zum Erliegen gebracht und die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas in die tiefste Rezession seit Jahrzehnten geführt. Die Wirtschaft schrumpfte laut Angaben der nationale Geodaten- und Statistikbehörde „Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística“ (IBGE) um 4,1 Prozent. Dies war der größte Rückgang seit 1990, als Präsident Fernando Collor de Mello die südamerikanische Nation regierte. Das Ergebnis von 2020 führt das Land auch in eine schlimmere wirtschaftliche Katastrophe als in den 1980er Jahren, dem sogenannten „verlorenen Jahrzehnt“, als Stagnation und Hyperinflation zum Alltag der Brasilianer gehörten. Durch diesen Rückgang hat Brasilien die Liste der zehn größten Volswirtschaften der Welt verlassen und ist auf den zwölften Platz zurückgefallen.
Die Corona-Pandemie hat auch dazu geführt, dass zwischen August 2020 und Februar 2021 etwa 17,7 Millionen Menschen in die Armut zurückkehrten. Im August lag der Anteil der armen Bevölkerung bei etwa 9,5 Millionen: 4,52% der gesamten Brasilianer (211 Millionen). Im Februar stieg sie auf 27,2 Millionen: 12,83 Prozent. Im Jahr 2019, vor der Pandemie, wiesen die konsolidierten Daten auf einen Prozentsatz von 10,97 Prozent der Brasilianer, die in extremer Armut lebten (vierzig US-Dollar pro Person).
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