Amazonas-Landgesetz: Britische Lebensmittelunternehmen warnen Brasilien

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Unter der Führung von Präsident Jair Messias Bolsanaro wird das Ausmaß der Abholzung im Amazonasgebiet als das höchste seit 2008 angesehen (Foto: Latinapress)
Datum: 05. Mai 2021
Uhrzeit: 11:01 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Fast vierzig britische Lebensmittelunternehmen haben damit gedroht, wegen der geplanten Landreform keine Produkte mehr aus Brasilien zu beziehen. In einem offenen Brief fordert die Gruppe die brasilianische Regierung dazu auf, einen Gesetzentwurf abzulehnen, der die private Besetzung von öffentlichem Land legalisieren könnte. Das Schriftstück besagt, dass der Vorschlag die Abholzung im Amazonasgebiet beschleunigen könnte. Der Gesetzesentwurf wird nur wenige Monate nach dem Versprechen Brasiliens, den illegalen Holzeinschlag zu beenden, geprüft. Sainsbury’s, Aldi, Greggs, die Co-Op, das British Retail Consortium und die Hilton Food Group gehören zu den großen Organisationen, die den offenen Brief unterzeichnet haben. Eine Abstimmung im Senat über den Gesetzesentwurf wird für den späteren Mittwoch oder Donnerstag (6.) erwartet. Die Unternehmen erklären, dass sie „den Amazonas als einen lebenswichtigen Teil des Erdsystems betrachten, der essentiell für die Sicherheit unseres Planeten ist“.

Regenwälder sind entscheidend für die Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels, da sie große Mengen an Kohlenstoff speichern. Unter der Führung von Präsident Jair Messias Bolsanaro wird das Ausmaß der Abholzung im Amazonasgebiet als das höchste seit 2008 angesehen. Allein in den letzten Monaten wurden rund 430.000 Hektar des Amazonas abgeholzt oder verbrannt. Die überwiegende Mehrheit des Landes wird gerodet, wo Rinder für den Rindfleischexport weiden oder Soja angebaut wird, das weltweit als Tierfutter zur Verwendung kommt.

Das neue Gesetz würde erlauben, dass Land, das nach 2014 illegal besetzt wurde, zum Verkauf angeboten werden kann. Dies würde potenziell illegalen Besetzern erlauben, es zu kaufen. Ähnlich umstrittene Maßnahmen wurden erstmals in einem anderen Gesetzentwurf im letzten Jahr vorgeschlagen, wurden aber zurückgezogen, nachdem mehr als vierzig Organisationen die gleiche Drohung über die Beschaffung in der Lieferkette ausgesprochen hatten.

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  1. Leider werden es mit diesem Gesetz die großen Agrarkonzerne sein, die das besetzte Land aufkaufen und die Kleinbauern werden wieder mit leeren Händen dastehen. Wie immer,glaube ich nicht, dass 40 englische Produzenten die Meinung des Präsidenten Bolsonaro ändern werden.

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