Waldmacher und Gewinner des Alternativen Nobelpreises veröffentlicht seine Autobiographie

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Tony Rinaudo verbrachte viele Jahre mit Frau und Kindern in Niger und versuchte dort verzweifelt mit der Anpflanzung von Bäumen eine Wiederaufforstungsbewegung in Gang zu setzen (Foto: World Vision)
Datum: 10. Mai 2021
Uhrzeit: 09:09 Uhr
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Autor: Redaktion
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Tony Rinaudo, Gewinner des Alternativen Nobelpreises (Right Livelihood Award) veröffentlicht am 17. Mai seine Autobiographie „Unsere Bäume der Hoffnung“. Darin beschreibt Tony, auch genannt der Waldmacher, die erstaunliche Geschichte des kleinen Jungen, der sich über die Umweltzerstörungen in seiner Heimat Australien aufregte und dann zum Entdecker einer einzigartigen Methode der regenerativen Wiederaufforstung wurde. Die Technik wird FMNR (farmer managed natural regeneration) genannt, basiert auf der Existenz von gesundem Wurzelwerk im Boden und könnte einen massiven Einfluss auf das Klima haben. Somit ist Tony’s Entdeckung fundamental wichtig für die Zukunft unserer Kinder und der kommenden Generationen und wird inzwischen von vielen Bauern in den Ländern des Südens umgesetzt.

Tony Rinaudo verbrachte viele Jahre mit Frau und Kindern in Niger und versuchte dort verzweifelt mit der Anpflanzung von Bäumen eine Wiederaufforstungsbewegung in Gang zu setzen. Dies misslang, da fast alle Bäume vertrockneten. Eines Tages entdeckte er im Wüstensand kleine Büschel und erkannte, dass es sich um Triebe von Bäumen handelte, die immer wieder versuchten, aus den alten Wurzeln neu auszutreiben. Dies war die Geburtsstunde der FMNR-Methode und sie ist heute die Grundlage für eine schnelle, einfache und kostengünstige weltweite Wiederaufforstung.

Der Regisseur und Oskar-Gewinner Volker Schlöndorff sagt über Tony: „Ich war so beeindruckt von seiner charismatischen Persönlichkeit, dass ich auf der Stelle beschloss, einen Film über ihn zu drehen. Tonys Methoden und die Bauern, die die Wüste wieder begrünen, sind für uns alle von Bedeutung. Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, ist es an der Zeit, unsere westliche Arroganz abzulegen und von jenen zu lernen, die Tag für Tag kleine Wunder vollbringen.“

In Niger haben die Menschen ein Sprichwort „Wenn Sie die Ohren des Esels (am Horizont) sehen, können Sie sicher sein, dass der Schwanz folgen wird.“ (In ka ga kunnen jaki, wutsiya tana baya.) So wie bei diesem Sprichwort ist es auch mit FMNR. Wenn sie einen kleinen Trieb sehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein ganzer Baum im Boden schlummert.

Im Jahr 2018 bekam Tony für die Entdeckung und seinen unermüdlichen Einsatz zur Bekanntmachung dieser Technik den Alternativen Nobelpreis, genannt auch Right Livelihood Award. „Tony Rinaudo ist ein leuchtendes Beispiel dafür, was man mit Ausdauer und Mut erreichen kann“, sagte Ole von Uexküll, Direktor der Right Livelihood Foundation. „In Zeiten von Klimakrisen gibt Tonys einfache Methode, mit der ‚unterirdische Wälder‘ trockene Gebiete wieder begrünen, Hoffnung. Sie ist in der Praxis verwurzelt und liegt in den Händen von kleinen, lokalen Bauern. Ich bin mir sicher, dass Tonys visionäre Arbeit das Potenzial hat, die Welt zu verändern.“

Jedes Jahr verliert die Welt immer noch 26 Millionen Hektar Wald. Wälder wie der Amazonas in Südamerika sind nicht nur für die Sauerstoffproduktion wichtig, sondern sie funktionieren in vielen Regionen der Erde auch wie Super- und Baumärkte, produzieren Viehfutter, Früchte, Medizin und Wurzeln, halten die Feuchtigkeit im Boden und sind gut für die Seele. FMNR ist nicht nur eine Methode zur Wiederaufforstung, sondern gibt der jungen Generation auch ihre Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft zurück.

Die Autobiographie von Tony Rinaudo kann hier bestellt werden

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