Um den in Spanien geflohenen Venezolaner Hugo Carvajal zu finden, haben die USA ein Kopfgeld von zehn Millionen US-Dollar ausgesetzt. Der ehemalige Chef des venezolanischen Geheimdienstes war am 12. April 2019 in Madrid festgenommen worden, sein Aufenthaltsort ist seit November desselben Jahres unbekannt. Zuvor soll der venezolanische Geheimdienst nach Spanien geschickt worden sein, um Carvajal dort zu kidnappen – was verhindert wurde. Das US-Außenministerium zeigt sich zuversichtlich und erklärt, dass es seit Beginn des „Narcotics Rewards-Programms“ (NRP) im Jahr 1986 bereits mehr als 130 Millionen Dollar an Belohnungen für die Festnahme von Drogenhändlern gezahlt hat. Früher oder später hat das Kopfgeld demnach immer zum Erfolg geführt. Bereits im Oktober 2019 hatte der Oberste Gerichtshof von Spanien die Auslieferung von Carvajal genehmigt.
Carvajal leitete acht Jahre lang die Direktion für militärische Spionageabwehr in Venezuela, eine Position, die er innehatte als Hugo Chávez noch Präsident war. Die Vereinigten Staaten machen ihn für Ereignisse zwischen 1999 und 2019, als er angeblich dem sogenannten „Kartell der Sonnen“ angehörte, verantwortlich. Das „Cártel de los Soles“ sind Gruppen innerhalb der venezolanischen Sicherheitskräfte, die mit Kokain handeln. In den Hauptzweigen der Streitkräfte – der Armee, der Marine, der Luftwaffe und der Nationalgarde, von der niedrigsten bis zur höchsten Ebene – gibt es Zellen, die im Wesentlichen als Organisationen des Drogenhandels fungieren.
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