Rio Negro: Rekordhochwasser in der Geschichte von Manaus

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In der am Ufer des Rio Negro liegenden Metropole sind nach Angaben des Zivilschutzes mehr als 24.000 Familien in mindestens fünfzehn Stadtvierteln von Überschwemmungen betroffen (Fotos: aulo Frazão/ Rede Amazônica)
Datum: 06. Juni 2021
Uhrzeit: 10:39 Uhr
Ressorts: Brasilien, Panorama
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der Pegel des Rio Negro hat am Samstag (5) dreißig Meter erreicht und damit die um Rekordquote aus dem Jahr 2012 um drei Zentimeter übertroffen. Damit verzeichnet die Hauptstadt des großen Bundesstaates Amazonas das größte Hochwasser in der Geschichte, seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1902. In der am Ufer des Rio Negro liegenden Metropole sind nach Angaben des Zivilschutzes mehr als 24.000 Familien in mindestens fünfzehn Stadtvierteln von Überschwemmungen betroffen. An mehreren Stellen kann der Personenverkehr nur über Stege erfolgen. Das historische Zentrum weist mehrere Überflutungspunkte auf, Praça do Relógio“ und „Alfândega“ gehören zu den am meisten betroffenen Orten. Das Wasser des Flusses drang in alle Orte und überflutete auch der traditionellsten Jahrmarkt der Hauptstadt „Manaus Moderna“. Die Händler wurden gezwungen, ihre Waren auf eine Fähre zu verfrachten. Unzählige Läden und Supermärkte sind geflutet, die Verluste werden bereits jetzt als enorm bezeichnet. Nach Angaben der Behörden wird der Pegel des Flusses unterhalb von 27 Metern als „normal“ angesehen.

Währen die brasilianische Regierung vor einer großen Dürre im Landesinnern gewarnt hat, steht praktisch das gesamte Amazonasgebiet unter Wasser. Nach Angaben des Zivilschutzes sind mehr als 400.000 Menschen von den Wassermassen betroffen, von den zweiundsechzig Städten befinden sich achtundvierzig in einer Notsituation. In Parintins zum Beispiel hat der Rio Amazonas bereits das größte Hochwasser der Geschichte verzeichnet. Hauptstraßen der Stadt registrieren Überflutungspunkte, in ländlichen Gemeinden sind ganze Ernten vernichtet. In Itacoatiara sind seit März in mehreren Stadtteilen die Straßen überflutet und in der Metropolregion von Manacapuru wird das Hochwasser ebenfalls als historisch angesehen. Der Rios Solimões erreichte an diesem Samstag (5.) die Marke von 20,80 Metern und übertrifft den Rekord von 2015 bereits um zwei Zentimeter. In Anamã ist die Situation noch kritischer. Die Stadt, 165 Kilometer von Manaus entfernt, erhielt eine Krankenhausfähre um die Bevölkerung zu versorgen. Mehrere Gesundheitseinrichtungen stehen bis zur Decke unter Wasser, Tausende Familien mussten ihre Häuser verlassen.

Manaus, am Ufer des Rio Negro im Nordwesten Brasiliens gelegen, ist eine wichtige Ausgangsbasis für Ausflüge in den umliegenden Amazonas-Regenwald. Im Osten vor der Stadt trifft der dunkle Rio Negro auf den bräunlichen, schlammigen Rio Solimões. An der Wasserscheide entsteht ein eindrucksvolles Farbspektakel, das als „Encontro das Aguas“ (Treffen der Wasser) bezeichnet wird. Aus dem Zusammenfluss der beiden Ströme geht der Amazonas hervor.

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