Bitcoin, Ethereum und Co. sind seit Jahren in aller Munde. Immer wieder wird darüber diskutiert, ob es sich bei den digitalen Währungen um reine Spekulationsware handelt oder ob sich die Blockchain-Technologie auch außerhalb der Börse durchsetzen wird. Länder wie El Salvador und Paraguay investieren nun immer mehr in Bitcoin und sind damit unter Experten zu einem Art Mekka für Kryptowährungen geworden.
Große Mining-Farmen in Paraguay
Um Bitcoin zu erhalten, können Investoren entweder Anteile der Kryptowährung kaufen oder neue Coins schürfen. Das funktioniert allerdings nicht wie bei echten Rohstoffen, sondern wird von einem Computer übernommen. Das Schürfen ist relativ kostspielig, da dabei Unmengen an Energie für die Rechenleistung und die Kühlung der Geräte benötigt wird. Für viele private Schürfer lohnt sich der Prozess also gar nicht mehr, denn die Kosten zum Schürfen eines Bitcoins sind je nach Kurs oftmals höher als die Rendite. Genau aus diesem Grund hat sich das Land Paraguay in den letzten Jahren als Bitcoin-Mekka etablieren können. Die Stromkosten im Land sind extrem niedrig, weshalb einige Unternehmer hier große Rechenzentren aufgebaut haben. Der Betreiber Antonio Li besitzt über 600 Computer, die täglich etwa 10 Coins schürfen können. Damit kann er bei derzeitigem Kurs einen Wert von über 400.000 Euro pro Tag kreieren. In Zukunft sind noch weit größere Investitionen für Bitcoin-Mining geplant. Viele chinesische Bitcoin-Farmen wollen ihre Tätigkeit in das Land verlegen.
Günstige Strompreise sorgen für Profit
Bei den heißen Temperaturen in Paraguay müssen die Geräte ständig gekühlt werden, was unglaubliche Mengen an Strom verbraucht. Allerdings besitzt das Land zwei gigantische Wasserkraftwerke. Tatsächlich ist es derzeit so, dass diese Kraftwerke mehr Strom produzieren, als im Land verbraucht wird. Damit sind Strompreise extrem niedrig, das Schürfen lohnt sich also trotzdem. Für das Mining werden die leistungsfähigsten Computer auf dem Markt importiert. Hier hat Paraguay einen weiteren Vorteil, denn es verzollt die Einfuhr der Elektronik nur sehr gering. Li betreibt das Mining zum Großteil nicht für sich selbst, sondern bietet internationalen Investoren die Möglichkeit, sich an seinem Rechencenter zu beteiligen. Die Idee kommt gut an!
El Salvador setzt auf Bitcoin
Bitcoin und andere Kryptowährungen sind vielen Banken ein Dorn im Auge. Die digitalen Währungen sind dezentralisiert und benötigen daher keinen Zwischenmann. Wer mit Bitcoin bezahlt, kann also auf die Dienste einer Bank verzichten und damit Gebühren sparen. Auch viele Politiker stehen der Blockchain-Technologie skeptisch gegenüber. Sie befürchten, dass der volatile Kurs und die Anonymität bei Transaktionen zu viele Risiken bergen. Anders sieht das jedoch El Salvadors Präsident Nayib Bukele, der Bitcoin seit Juni diesen Jahres als offiziell anerkannte Zahlungsmethode festgelegt hat. Was für viele futuristisch klingt, wurde in einem Pilotprojekt in der Region El Zonte bereits seit zwei Jahren getestet. Hier konnte man schon in den vergangenen Monaten für seinen Kaffee oder die Wocheneinkäufe mit der Kryptowährung bezahlen. Die Entscheidung dafür war vor allem auf Grund der hohen Transaktionskosten getroffen worden, die im Land jedes Jahr für Auslandsüberweisungen entstehen. Rund sechs Milliarden US-Dollar pro Jahr könnten damit eingespart werden. Dazu kommt, dass in El Salvador zwei Drittel der Menschen kein eigenes Bankkonto besitzen. So sollen nun mehr finanzielle Unabhängigkeit für jene Menschen geschaffen werden, die bisher wenig Zugang zum Finanzsektor hatten. Wie gut sich die Zahlungen mit Bitcoin umsetzen lassen, ist allerdings noch fraglich. Viele Menschen aus El Salvador besitzen weder ein Smartphone, noch haben sie Zugang zu stabilem Internet. Im Land müsste also die Infrastruktur deutlich verbessert worden, bevor alle Menschen auf Bitcoin-Zahlungen zugreifen können. Dazu kommt, dass der Bitcoin-Kurs immer noch starken Schwankungen unterliegt.
Der Weg zum stabilen Kurs
Damit Bitcoin auch auf internationaler Ebene als Zahlungsmittel akzeptiert werden könnte, müsste sich der Kurs der Kryptowährung erst einmal stabilisieren. Der beste Weg dorthin besteht allerdings aus einer größeren Verbreitung von Bitcoin. Hier haben wir ein Huhn-oder-Ei-Dilemma, denn erst wenn mehr Menschen in Bitcoin investieren und die Coins nicht mehr nur in den Händen von großer Investoren liegen, wird die Volatilität der Münze sinken. Gleichzeitig sind viele Menschen allerdings noch zögerlich, Bitcoin zu kaufen, da sie das Risiko eines schnell sinkenden Kurses nicht in Kauf nehmen möchten. Dazu war der Markt lange Zeit für Laien kaum zugänglich, das hat sich in den letzten Jahren allerdings verändert. Mittlerweile bieten einige E-Wallets einen vereinfachten Handel mit Kryptowährungen an. Die Bewegung wird vorwiegend von Skrill und Neteller angeleitet, bei denen Bitcoin und Co. schon seit einigen Jahren gekauft werden können. Eigentlich sind die beiden Zahlungsanbieter auf die iGaming-Branche fokussiert, haben sich mit Kryptowährungen allerdings ein weiteres Standbein aufgebaut. Skrill zählt als eine der meistgenutzten Zahlungsoptionen in Online Casinos und wird daher von vielen Spielern verwendet. Wer zum ersten Mal eine Einzahlung für Slot- oder Tischspiele tätigt, kann sich außerdem über viele Bonusangebote freuen, die Neukunden geschenkt werden. Die Glücksspieler und Investoren in Bitcoin haben auf jeden Fall eines gemeinsam: Sie sind risikofreudig!
In Paraguay und El Salvador setzt man bereits erste Schritte, um Kryptowährungen wie Bitcoin zu fördern und ihre Alltagstauglichkeit zu erhöhen. Ob andere Länder dem Beispiel folgen werden, bleibt allerdings abzuwarten!
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