Mexikos Fußball-Nationalelf will im letzten WM-Gruppenspiel gegen Uruguay nichts von einem Stillhalteabkommen mit der punktgleichen Mannschaft von den Urus wissen. Eine lateinamerikanische Version der «Schande von Gijón» soll es bei der WM in Südafrika nicht geben. Mexikaner und Uruguayer beteuerten eindringlich, dass ein «Nichtangriffspakt» wie beim WM-Duell 1982 zwischen Deutschland und Österreich für sie total ausgeschlossen sei.
Als Nichtangriffspakt von Gijón, auch Schande von Gijón, wird das Fußballspiel zwischen der deutschen und der österreichischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien bezeichnet. Das Spiel fand am 25. Juni 1982 in Gijón statt und endete mit 1:0 für Deutschland. Berühmt wurde die Partie, da die frühe deutsche Führung beiden Mannschaften das Weiterkommen in die nächste Runde erlaubte und das Spiel entsprechend zweckdienlich zu Ende geführt wurde. Ausscheiden musste trotz zweier Siege die Mannschaft Algeriens, deren letztes Vorrundenspiel bereits tags zuvor stattgefunden hatte und dessen Endergebnis beiden Mannschaften entsprechend bekannt war. Als Konsequenz werden seither die letzten Vorrundenspiele großer Turniere zeitgleich ausgetragen.
Im zweiten Spiel der Fussball-Weltmeisterschaft 2010 trafen am Donnerstag in der Gruppe A Mexiko und Frankreich aufeinander. Mexiko besiegte dabei die “Grande Nation” mit 2:0 und sorgte damit für Aufbruchstimmung bei den “Les Bleus”. Sollten im Spiel Mexiko-Uruguay am 22.06. in Rustenburg beide Seiten einen Nichtangriffspakt schliessen und sich mit einer Punkteteilung zufrieden geben, kann die Équipe Tricolore bereits die Tickets für die Heimreise reservieren. Die FIFA hat inzwischen ihre Zuversicht mitgeteilt, dass sich “die 32 Teams, die an der WM teilnehmen, nach den Regeln des Fairplay verhalten werden”. “Das Motto der FIFA lautet: Fairplay- und wir verlassen uns ganz auf die 32 Teams, dass sie sich diesem Motto verpflichtet fühlen und sich dementsprechend verhalten”, teilte FIFA-Sprecher Nicolas Maingot mit.
Inzwischen liegen bei den “Les Bleus” die Nerven blank. Im letzten Gruppenspiel müssen sie ausgerechnet gegen Gastgeber Südafrika hoch gewinnen und auch noch darauf hoffen, dass Uruguay und Mexiko nicht unentschieden spielen. Als in der Halbzeitpause des Spiels gegen Mexiko der Trainer Domenech seinen Top-Spieler Anelka aufforderte sich mehr zu bewegen, antwortete dieser – zurückhaltend übersetzt – „Du dreckiger Hurensohn, leck mich ….“. Anelka befindet sich inzwischen auf der Heimreise, was seinen Mannschaftskollegen nach dem morgigen Spiel noch bevorstehen könnte.
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