Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird seit 1988 jährlich an Einzelpersonen und Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Er wurde zu Ehren des sowjetischen Physikers und politischen Dissidenten Andrei Sacharow benannt und ist mit 50.000 Euro dotiert. 2020 ging der Preis an die demokratische Opposition in Belarus für die Verteidigung der Demokratie in diesem Land. Die Finalisten des diesjährigen Sacharow-Preises für geistige Freiheit des Europäischen Parlaments wurden im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und des Entwicklungsausschusses am 14. Oktober ausgewählt:
Die Frauen Afghanistans, vertreten durch elf Menschenrechtsaktivistinnen
Jeanine Áñez, bolivianische Politikerin und ein Symbol für die Unterdrückung von Dissidenten
Alexei Nawalny, russischer Aktivist und politischer Gefangener
Jeanine Áñez
Jeanine Áñez ist eine bolivianische Politikerin und ein Symbol für die Unterdrückung von Dissidenten und die Verweigerung von ordnungsgemäßen Verfahren und Rechtsstaatlichkeit in Lateinamerika. Sie wurde im November 2019 nach einem mutmaßlichen Wahlbetrug durch Amtsinhaber Evo Morales Interimspräsidentin. Im November 2020 kam es nach freien und fairen Wahlen zu einer friedlichen Machtübergabe. Am 13. März 2021 wurde sie jedoch unter dem Vorwurf von „Terrorismus, Volksverhetzung und Verschwörung“ verhaftet. Sie wird beschuldigt, einen Staatsstreich gegen Morales geplant zu haben, und ist seitdem inhaftiert.
Zeitleiste
21. Oktober: Der Präsident des Europäischen Parlaments und die Fraktionsvorsitzenden entscheiden über den Gewinner.
15. Dezember: Feierliche Verleihung des Sacharow-Preises in Straßburg.
Update, 20. Oktober
Der russische Oppositionspolitiker und Antikorruptions-Aktivist Alexei Nawalny wurde mit dem Sacharow-Preis 2021 des Europäischen Parlaments für Gedankenfreiheit ausgezeichnet.
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