Zwei Mapuche-Indigene sind am Mittwoch (3.) bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften im Süden Chiles gestorben. In der Region, die seit Oktober dieses Jahres militarisiert ist, herrscht ein erbitterter Territorialkonflikt zwischen dem Volk der Mapuche und Forstunternehmen. „Ich kann bisher zwei Tote und drei Verletzte bestätigen, die in verschiedenen Gesundheitszentren in der Provinz Arauco eingetroffen sind“, so Innenminister Rodrigo Delgado. Er erklärte, dass noch immer Unklarheit über die Geschehnisse herrsche und dass die genaue Todesursache der beiden Personen, deren Identität nicht bekannt ist, untersucht werde.
Die Zusammenstöße fanden auf einer Straße in der Gemeinde Cañete, südlich der Hauptstadt Santiago des Chile, statt. Seit dem 12. Oktober und bis zum 11. November befinden sich Arauco und drei weitere Provinzen (die Nachbarprovinzen Biobío, Malleco und Cautín in La Araucanía) im Ausnahmezustand, was in der Praxis eine Militarisierung bedeutet. Nach Angaben der Regierung blockierten mehrere vermummte Männer die Straße, zündeten eine Bushaltestelle an und griffen die Polizeistreife, die die Straße räumen wollte, mit Schusswaffen an.
GEWALTESKALATION
Der Süden Chiles erlebt in letzter Zeit eine Welle der Gewalt mit häufigen Angriffen auf landwirtschaftliche Maschinen und Grundstücke, Straßenblockaden, Hungerstreiks indigener Gefangener und Schießereien mit Todesopfern. Viele dieser Vorfälle sind Teil des Mapuche-Konflikts, in dem der chilenische Staat gegen die größte indigene Gruppe des Landes kämpft, die Anspruch auf das Land erhebt, das sie seit Jahrhunderten bewohnt und das heute größtenteils großen Land- und Forstwirtschaftsunternehmen gehört. Präsident Sebastián Piñera hat Mitte Oktober den Ausnahmezustand in der Region verhängt, der jedoch ab dem 11. November nur mit Zustimmung des Parlaments aufrechterhalten werden kann. Dem Staatsoberhaupt zufolge konnte dank der Militärpräsenz „die Zahl der Brände praktisch um die Hälfte und die Zahl der Sachbeschädigungen um ein Zehntel reduziert werden“.
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