Laut einem aktuellen Bericht des ecuadorianischen Finanzministeriums hat die Regierung des südamerikanischen Landes von der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) ein Darlehen in Höhe von fünfhundert Millionen US-Dollar zur Unterstützung des Staatshaushalts erhalten. Das Andenland hat auf multilaterale Kredite zurückgegriffen und ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds geschlossen, um die Wirtschaftskrise und das Defizit zu überwinden. Es wird erwartet, dass Ecuador Ende 2021 ein Defizit von rund vier Milliarden US-Dollar aufweisen wird. Im Jahr 2020 erreichte das Defizit infolge der COVID-19-Pandemie sieben Milliarden US-Dollar. Wirtschaftsprognosen gehen davon aus, dass das Defizit im Jahr 2022 bei 3,5 Milliarden US-Dollar liegen wird. Das neue, vom Exekutivrat der Interamerikanischen Entwicklungsbank genehmigte Darlehen, wurde von den ecuadorianischen Behörden als „neuerlicher Beweis für die anhaltende Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für das Wirtschaftsprogramm der Regierung von El Encuentro“ bezeichnet.
Laut Wirtschaftsminister Simón Cueva ist das Ziel dieser Finanzierung die Sicherstellung der fiskalischen Nachhaltigkeit und die Sicherung des sozialen Schutzes im Kontext der wirtschaftlichen Erholung. Er wies darauf hin, dass dieses neue Darlehen in Einklang mit den Zielen des Programms des Landes mit dem Internationalen Währungsfonds steht. Zu den von der „IDB“ auferlegten Bedingungen gehört, dass das Darlehen in Höhe von fünfhundert Millionen US-Dollar eine Laufzeit von sieben Jahren und eine tilgungsfreie Zeit von drei Jahren haben wird. Der Zinssatz basiert auf der „London InterBank Offered Rate“ (LIBOR), ein täglicher Referenzzinssatz, der auf den Zinssätzen basiert, zu denen Banken anderen Banken unbesicherte Gelder auf dem Großkunden-Geldmarkt oder Interbankenmarkt anbieten.
In einer Erklärung des Finanzministeriums heißt es, dass dieser Kredit „ein aktives Portfolio von Projekten zur Stärkung der fiskalischen Nachhaltigkeit und umfangreiche nicht rückzahlbare Ressourcen für technische Hilfe ergänzt, die die IDB bereitgestellt hat und weiterhin bereitstellen wird, um zur Erreichung der Ziele der nationalen Regierung beizutragen“. In der ersten Septemberwoche dieses Jahres gab die ecuadorianische Regierung bekannt, dass sie mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Vereinbarung getroffen hat, die es ihr ermöglicht, Anpassungen vorzunehmen, um ihre von der Wirtschaftskrise und den Auswirkungen der Pandemie betroffenen öffentlichen Finanzen zu sanieren. Die Einigung wurde im Hinblick auf die zweite und dritte Überprüfung des Programms der Erweiterten Fondsfazilität (EFF) erzielt, das das Land seit September 2020 mit dem Internationalen Währungsfonds „IWF“ abgeschlossen hat.
Die letzte Vereinbarung zwischen Ecuador und dem „IWF“ sah die Auszahlung von achthundert Millionen US-Dollar durch die multilaterale Organisation als Teil der Finanzierung des diesjährigen allgemeinen Staatshaushalts vor. Finanzminister Simón Cueva erklärte damals, dass man sich verstärkt um die Senkung der öffentlichen Ausgaben bemühen werde und in geringerem Maße um die Erhöhung der Einnahmen durch diejenigen, die am meisten haben, sowie um die ständige Bekämpfung der Steuerhinterziehung. Nach Angaben des „IWF“ haben sich die ecuadorianischen Behörden verpflichtet, die Verwaltung der öffentlichen Finanzen zu verbessern, die Transparenz bei der Bewirtschaftung der öffentlichen Mittel zu erhöhen und das Programm zur Korruptionsbekämpfung voranzutreiben, um das Vertrauen in die öffentlichen Institutionen zu stärken und die Tätigkeit des Privatsektors zu fördern. Die Behörden sollten auch „ihren Rahmen für öffentlich-private Partnerschaften, die Kapital- und Arbeitsmärkte reformieren und das Unternehmensumfeld verbessern, um inländische Privatinvestitionen zu fördern und ausländische Direktinvestitionen anzuziehen“.
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