Brasilien hat am Donnerstag (6.) sein erstes Todesopfer durch die Omicron-Variante des Coronavirus gemeldet. Dabei handelte es sich um den Einwohner einer Gemeinde im Zentrum des Landes, „der trotz dreier Impfdosen die neue Variante von Covid-19 nicht besiegen konnte“. Der 68-jährige Mann – der möglicherweise auch das erste Opfer der neuen Variante des Coronavirus in Lateinamerika ist – starb in Aparecida de Goiânia, einer Gemeinde im zentralbrasilianischen Bundesstaat Goiás. Dort ist die neue Variante bereits für 93,5 Prozent aller Infektionen verantwortlich. Nach Angaben des Bürgermeisteramts der Gemeinde hatte das Opfer die beiden regulären Impfdosen und eine dritte Auffrischungsimpfung erhalten, litt aber an mehreren Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und einer chronischen Lungenerkrankung. „Wir haben einen geimpften Patienten verloren, der chronische Gesundheitsprobleme hatte, die wichtige Risikofaktoren für Covid-19 sind. Leider konnte sich sein Körper nich wehren. Ein verlorenes Leben unter Tausenden, die durch die Impfung gerettet wurden“, so der Gesundheitsminister der Region, Alessandro Magalhaes. Die Bestätigung des ersten Todesfalls durch das Omikron in Brasilien kommt zehn Tage, nachdem die Übertragung in der Stadt gemeldet wurde.
Obwohl die Impfung in den meisten Fällen dazu beiträgt, eine Verschlimmerung der Krankheit zu verhindern, Krankenhausaufenthalte zu vermeiden und das Risiko, an der Krankheit und ihren Varianten zu sterben verringert, haben Experten wiederholt darauf hingewiesen, dass die Immunisierung gegen Covid-19 keine Garantie dafür ist, dass sich das Virus nicht ausbreitet oder ein Mensch sich erneut ansteckt. Mit fast 620.000 Todesfällen und etwa 22,3 Millionen Infektionen ist Brasilien nach den Vereinigten Staaten das Land mit der zweithöchsten Zahl an Todesfällen durch das Virus und registriert die dritthöchste Zahl an positiven Fällen nach den Vereinigten Staaten und Indien. Bislang wurden im größten südamerikanischen Land zweihundertfünfundsechzig Fälle der neuen Variante bestätigt und fünfhundertzwanzig weitere werden derzeit analysiert. Die Zahlen des Gesundheitsministeriums gelten als veraltet, da Studien zeigen, dass 92,6 Prozent der analysierten COVID-19-Infektionen durch Omicron verursacht werden. Die Zahl den Infizierten ist zudem in den letzten Tagen stark angestiegen (von zehntausend auf über vierzigtausend).
Die weltweiten Infektionen durch das Coronavirus stiegen letzte Woche um siebzig Prozent, eine beispiellose Rate und die Zahl der Todesfälle um zehn Prozent. Dies geht aus dem wöchentlichen epidemiologische Bulletin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervor. Zwischen dem 27. Dezember und dem 2. Januar gab es weltweit 9,5 Millionen bestätigte Infektionen, eine Zahl, die die bisherigen wöchentlichen Rekorde fast verdoppelt (41.000 Todesfälle). Europa, das aufgrund der höher übertragbaren Omikron-Variante von SARS-CoV-2 erneut das Epizentrum der Covid-19-Pandemie ist, konzentrierte mehr als die Hälfte der Fälle (5,3 Millionen) und Todesfälle (22.000) weltweit. Das Bulletin der „WHO“ zeigt auch, dass mehr als 9,3 Milliarden Impfstoffdosen gegen Covid-19 verabreicht wurden, wodurch neunundfünfzig Prozent der Weltbevölkerung mit mindestens einer Dosis geimpft werden konnten. In den ärmsten Ländern, vor allem in Afrika, sinkt diese Quote auf 8,8 Prozent.
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