Seit Mitte Januar und wahrscheinlich noch bis März (wenn die Regenzeit einsetzt) werden Waldbrände fast alle Regionen Paraguays in Atem halten. Hektarweise wurden Naturschutzgebiete, landwirtschaftliche Kulturen und Viehweiden vernichtet. Dicke Rauchschwaden nähern sich den bewohnten Gebieten, einschließlich der Hauptstadt Asunción, die zu Beginn der Woche von einer schwarzen Wolke bedeckt war. Starke Winde aus dem Norden begünstigen während die intensiven Trockenheit weiterhin die Entstehung von Bränden in verschiedenen Teilen des südamerikanischen Binnenstaates. Nach fünf Tagen mühsamer Arbeit zur Bekämpfung der Brände haben die Regenfälle der letzten Tage dazu beigetragen, die Ausbrüche zu beruhigen. Nach Angaben der Freiwilligen Feuerwehr reichen diese jedoch nicht aus, um die Waldbrände zu verhindern, da die intensive Trockenheit und die Brände bis März andauern werden. Außerdem berichteten die Behörden, dass die Zahl der Brandausbrüche seit den ersten Januartagen bis heute bereits die historischen Rekorde des Jahres 2000 übertroffen hat.
Im Dezember begannen die ersten Ausbrüche in den Regionen Central, Asunción, Itapúa und Misiones, wo sich in den letzten Tagen die meisten Brände ereigneten. Auch in den Feuchtgebieten des Nationalparks Cerro Corá im Departement Alto Paraná im Nordosten des Landes, an der Grenze zu Brasilien, wurden mehrere Hektar durch Feuer verwüstet. Im Wasserkraftwerk Yacyretá-Apipé, einem bi-nationalen Projekt zwischen Argentinien und Paraguay, beschädigte das Feuer das Ökosystem des so genannten „Estero del Mediodía“, das sich zwischen Yacyretá und dem Aña Cuá-Werk im Schutzgebiet befindet. Neben der Hitzewelle und den starken Winden sind auch die Verantwortungslosigkeit einiger Menschen und die fehlende staatliche Infrastruktur zur Bekämpfung von Waldbränden für die unkontrollierte Ausbreitung der Brände verantwortlich. Das Nationale Forstwirtschaftsinstitut, das Umweltministerium und die Feuerwehrleute sind sich einig, dass diese Brände in neunzig Prozent der Fälle durch menschliches Eingreifen verursacht werden. In den Agrar- und Viehzuchtregionen wurden mehrere landwirtschaftliche Betriebe stark in Mitleidenschaft gezogen, wobei Tausende Hektar Weideland verbrannten und Dutzende von Vieh und Wildtieren verbrannten oder am Rauch erstickten.
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