Die monatliche Inflationsrate Argentiniens ist im März auf 6,7 Prozent gestiegen. Dies gab die Regierung am Mittwoch (13.) bekannt. Der allgemeinen Anstieg des Preisniveaus über einen bestimmten Zeitraum lag damit weit über den Prognosen und erreichte den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten, da die steigenden Lebensmittel- und Kraftstoffpreise den Wert von Gehältern und Ersparnissen beeinträchtigten. Nach Angaben der Statistikbehörde „INDEC“ lag die jährliche Inflationsrate in diesem Monat bei 55,1 Prozent. Analysten hatten auch einen monatlichen Anstieg von 5,8 Prozent vorausgesagt, obwohl Wirtschaftsminister Martin Guzman davor gewarnt hatte, dass die Inflationsrate sechs Prozent übersteigen würde.
Das südamerikanische Land kämpft schon seit Jahren mit einer hohen Inflation, ohne Erfolg. Dies hat sich durch den Anstieg der weltweiten Rohstoffpreise im letzten Jahr noch verschlimmert, der durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft wurde. Die Menschen in ganz Südamerika wurden hart getroffen, was zu Protesten gegen steigende Preise in Peru und zu langen Schlangen für Lebensmittel und Treibstoff auf Kuba führte. Die Zentralbanken sahen sich gezwungen, die Zinssätze drastisch zu erhöhen – ein Trend, der sich voraussichtlich fortsetzen wird.
Experten sagen zudem voraus, dass die Inflation in Argentinien in diesem Jahr fast sechig Prozent erreichen wird. Das fordert einen hohen Tribut von den Argentiniern, von denen fast vierzig Prozent bereits in Armut leben, auch wenn eine Erholung des Wachstums nach der Coronavirus-Pandemie dazu beigetragen hat, diese Zahl zu verringern. In Buenos Aires protestierten am Mittwoch Menschen mit Transparenten, auf denen zu lesen war: „Wir werden immer ärmer“ und forderten mehr staatliche Unterstützung.
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