Im letzten Spiel der Vorrunde der Fusball WM 2010 trafen Chile und der amtierende Europameister Spanien in der Gruppe H aufeinander. Die Partie im Loftus Versfeld Stadium Tshwane/Pretoria (40.000 Zuschauer) durfte dabei getrost als Endspiel eingestuft werden, denn Europameister Spanien musste einen Sieg einfahren, um die nächste Runde zu erreichen. Den Chilenen hätte ein Remis gereicht, aber Abwehrrecke Maricio Isla versicherte: „Wir werden nicht auf unentschieden spielen“.
Nach genau zwei Wochen Weltmeisterschaft in Südafrika wurden heute die letzten Spiele der Vorrunde durchgeführt. Die beiden zeitgleich stattfindenden Partien in dieser Gruppe H – Chile gegen Spanien und Schweiz gegen Honduras, waren die Spiele Nummer 47 und 48 bei dieser WM. Vor dem Anpfiff hatten noch alle vier Mannschaften der Gruppe die Möglichkeit, ins Achtelfinale einzuziehen.
Bereits in den ersten Minuten agierten die Mannen von Trainer Vincente del Bosque sehr zielstrebig, Chile kam fast nicht aus der eigenen Hälfte heraus. Ab der 11. Minute setzten sich die Südamerikaner besser ins Spiel und tauchten mehrfach vor dem Tor von Casillas auf. Als in der 15., 19. und 21. Minute vom mexikanischen Unparteiischen Marco Rodriguez gleich drei gelbe Karten gegen Chile verteilt wurden, war Chile verwirrt. Joan Capdevila verlor den Ball in der spanischen Hälfte in der Vorwärtsbewegung, Xabi Alonso schlug die Kugel über links in den Lauf von Torres. Dieser wurde nicht aufgehalten, grätschte die Kugel vor die Füße von David Vilaa, der mit einem 40 Meter Knaller die Iberer eiskalt in Front schoss. Dies dürfte den Eidgenossen im Free State Stadium Mangaung/Bloemfontein (26.000 Zuschauer) sicherlich nicht gefallen haben. Nun mussten sie schon mit 2:0 gegen Honduras gewinnen um als Gruppenerster in die Achtelfinals einzuziehen. In der 37. Minute war das ganze schon wieder Makkulatur. Der Europameister drehte auf: Iniesta erzielte das 2:0 für Spanien gegen Chile. Bei diesem Spielstand hätte der Schweiz ein Sieg mit einem Tor gereicht, um Chile von Platz zwei zu verdrängen. Chile musste zudem in der Folgezeit mit zehn Mann spielen: Estrada sah für ein Foul an Torres Gelb-Rot und konnte sich das Spiel von der Bank aus ansehen. Mit 2:0 ging es in die Katakomben. Obwohl Chile aggressiv agierte, war der Platzverweis an Estrada hart. Zwei Gegentore und ein Mann weniger waren eine schwere Hypothek, doch zur Pause war man noch Zweiter in der Gruppe H.
Die zweite Halbzeit wurde mit einem Paukenschlag eröffnet: Der eingewechselte Rodrigo Millar avancierte zum Joker und brachte Chile in der 47. Minute mit dem 2:1 wieder näher an die Iberer heran. Nun musste die Schweiz wieder mit 2:0 gewinnen, um als zweiter der Gruppe H gegen den fünfmaligen Weltmeister Brasilien ihr Achtelfinale zu bestreiten. Die Spanier ließen die Kugel nun durch die eigenen Reihen laufen, hatten zudem mit Farbregas auch einen Mann mehr im Mittelfeld. Zu diesem Zeitpunkt ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Hätte Chile ein Tor geschossen und die Eidgenossen wären mit 1:0 gegen Honduras in Führung gegangen, dann wäre für die Iberer die Weltmeisterschaft zu Ende gewesen. Der Europameister hatte das Spiel jedoch voll unter Kontrolle und störte bei gegnerischem Ballbesitz sofort. Sehenswert lief der Ball dabei durch die Reihen der Spanier, während Chile langsam die Kraft ausging. Das Bild veränderte sich bis zum Abpfiff nicht mehr, beide Mannschaften agierten im Standgas. Spanien schlug Chile mit einem vedienten 2:1. Im Achtelfinale trifft Spanien nun auf Portugal, während es die Chilenen mit Brasilien zu tun bekommen. Für die Schweiz und Honduras ist die WM 2010 dagegen beendet.
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