Das staatliche brasilianische Elektrizitätsunternehmen „Eletrobras“ hat am Freitag (27.) die erforderlichen Unterlagen für die Durchführung eines Aktienangebots im Hinblick auf seine Privatisierung vorgelegt und damit offiziell eine Operation eingeleitet, die nach Schätzungen der Regierung rund dreißig Milliarden Reais einbringen könnte (1 US-Dollar entspricht 4,76 Reais). Die Kapitalisierung des größten Elektrizitätsunternehmen Lateinamerikas wird am 9. Juni an die Börse gehen. Dies geht aus einer Erklärung hervor, die der Nationalen Wertpapierkommission (CVM) vorgelegt wurde. Die Transaktion umfasst eine Erst- und Zweitplatzierung von Stammaktien, die gleichzeitig in Brasilien und im Ausland durchgeführt wird. Das Erstangebot wird zunächst 627.675.340 neue Aktien umfassen. In der Pressemitteilung heißt es außerdem, dass die Anzahl der Aktien im Rahmen des Erstangebots um ein zusätzliches Los von bis zu fünfzehn Prozent der Gesamtzahl der Aktien erhöht werden kann.
Letzte Woche genehmigte der brasilianische Rechnungshof (TCU) das Projekt zur Privatisierung des Staatskonzerns mit sieben Stimmen bei einer Gegenstimme. Die Unternehmung ist die wichtigste im Rahmen der Privatisierungsagenda der Regierung von Jair Messias Bolsonaro, die während ihrer Amtszeit das Gewicht der staatlichen Unternehmen im Staat verringern will. „Eletrobras“ ist derzeit für ein Drittel der brasilianischen Energieerzeugung verantwortlich und verfügt über eine installierte Leistung von 50.000 Megawatt (MW) und mehr als 70.000 Kilometer Stromleitungen. Ende März wies das Unternehmen im ersten Quartal des Jahres einen Nettogewinn von 2,716 Milliarden brasilianischen Reais (547 Millionen US-Dollar) aus, was einer Steigerung von 68 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht, in dem sich der Gewinn des Unternehmens auf 1,609 Milliarden Reais (324 Millionen US-Dollar) belief.
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