Die Fussball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika geht in die zweite Runde und eigentlich gibt es bislang nur einen wirklichen Gewinner: „Las Américas“. Der amerikanische Doppelkontinent hat die Vorrunde so gut wie nie zuvor bewältigt und ist mit sieben Mannschaften in die Achtelfinals eingezogen. Nur ein Team ist bislang auf der Stecke geblieben: Honduras. Weiterhin um den Titel kämpfen für den Fussballverband der Nord- und Zentralamerikanischen Staaten sowie der Karibik CONCACAAF die USA und Mexiko. Und auch alle fünf Teilnehmer des südamerikanischen Fussballverbandes CONMEBOL sind noch mit dabei: Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay.
Sie belegen damit 43,75 Prozent der 16 zur Verfügung stehenden Startplätzen in den Achtelfinals und stellen Mitglieder in insgesamt fünf Begegnungen. Damit sind mindestens zwei Mannschaften auch noch in den Viertelfinals vertreten. Und betrachtet man sich die „rechnerischen Chancen“, wären sogar die Halbfinals mit ausschliesslich südamerikanischer Beteiligung möglich: Uruguay – Brasilien und Argentinien – Paraguay. Ein Traum für jeden Fussballfan auf dem Subkontinent.
Argentiniens Trainer Diego Maradona hat dies ebenfalls bereits erkannt und natürlich in gewohnter Manier seine Schadenfreunde über das schlechte Abschneiden der angeblichen europäischen Übermacht zum Ausdruck gebracht. Die UEFA stellt 13 der 32 Mannschaften und konnte gerade einmal sechs Teams in die K.O.-Runde bringen. Die „Eliminatorias“ seien viel schwieriger, ein echter Wettbewerb und dadurch natürlich auch gerechter. „Hier in Südamerika herrscht bei der Qualifikation viel mehr Wettbewerb. Ecuador könnte jetzt bei der Weltmeisterschaft dabei sein. In Europa spielt man gegen die Färöer-Inseln, um sich zu qualifizieren“ so das Lästermaul, der kritisierende Journalisten auch schon mal zu einem „Blow-Job“ auffordert. Aber in Bezug auf die Qualifikation hat er ausnahmsweise einmal recht.
Nun blickt Lateinamerika auf die heute beginnenden Achtelfinals. Sämtliche fussballerische Differenzen zwischen den einzelnen Ländern sind natürlich vergessen, die Daumen werden für das jeweilige Land aus Süd- oder Zentralamerika gedrückt. Lediglich bei Argentinien gegen Mexiko und Brasilien gegen Chile werden sich vermutlich die Anhänger in ihre jeweiligen Lager zurückziehen. Aber selbst hier wird es am Ende nur einen Gewinner gegen: América Latina!
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