Der Flughafen São Paulo-Guarulhos, einer der größten der Welt, wird ein VIP-Terminal für Wohlhabende erhalten. Passagiere von Geschäftsreiseflügen können unbürokratisch und ohne Kontakt mit dem Rest des „Aeroporto Internacional de São Paulo/Guarulhos“ an Bord gehen. Das nationale Sekretariat für Zivilluftfahrt „Secretaria Nacional de Aviação Civil“ hat diese Woche den Konzessionär „GRU Airport“, der den internationalen Flughafen Guarulhos verwaltet, ermächtigt, über den Betreiber „Jetex“ einen Vertrag mit arabischen und kanadischen Investoren zu unterzeichnen, um ein exklusives Terminal für einkommensstarke Passagiere zu bauen. Die internationale Gruppe beabsichtigt, 80,6 Millionen US-Dollar in die Struktur zu investieren, die in einem Bereich zwischen dem derzeitigen Terminal 3 von Guarulhos und den Hangars von „American Airlines“ und „Latam Brasil“ gebaut wird.
Das Terminal, das hauptsächlich für Passagiere von Geschäftsreiseflugzeugen und der ersten Klasse auf Langstreckenflügen konzipiert ist, soll der Hauptkonkurrent von „São Paulo Catarina“ sein, dem internationalen Privatflughafen von „JHSF Participações“ ( brasilianische Immobilienholdinggesellschaft), der sich an sehr einkommensstarke Kunden richtet. Der Vorteil von Guarulhos gegenüber seinem Konkurrenten ist die kürzere Entfernung zu São Paulo: fünfundzwanzig Kilometer gegenüber vierundsiebzig Kilometern für Catarina. „Es handelt sich nicht nur um eine VIP-Lounge, sondern um ein ganzes Terminal. Dies gibt es bereits auf anderen Flughäfen der Welt, aber nicht in Lateinamerika, so die Sekretärin für Zivilluftfahrt des Infrastrukturministeriums, Ronei Glanzmann. Das Projekt bedurfte der Zustimmung der Bundesregierung, da es einen 40-jährigen Vertrag zwischen dem Konzessionär und den Terminalbetreibern vorsieht und die Konzession für Guarulhos in zehn Jahren ausläuft. Die nationale Zivilluftfahrtbehörde (Anac) gab bereits eine positive Stellungnahme ab.
„Wir haben die technischen und rechtlichen Bereiche (des Ministeriums) angehört und die Genehmigung erteilt. Jetzt braucht der Konzessionär die Umweltgenehmigung und muss mit den Bauarbeiten beginnen. Die Investoren sprechen von einer Frist von eineinhalb bis zwei Jahren für die Inbetriebnahme des Terminals“, bekräftigte Glanzmann. Wenn das VIP-Terminal fertig ist, wird es einen Service anbieten, der die Passagiere an der Tür ihres Hotels oder ihrer Wohnung abholt. Es wird auch exklusive Posten der Bundespolizei, der Anvisa und der Steuerbehörde haben. Es handelt sich um eine Tür-zu-Tür-Beförderung mit einem luxuriösen Auto und Sicherheitsdienst direkt zum Terminal, ohne Kontakt mit dem übrigen Flughafengelände. Diesen Dienst gibt es bereits in Dubai und London. Andere Terminals des von „Jetex“ betriebenen Typs verfügen über Konferenzräume, Billardtische und Fitnessgeräte. In Dubai gibt es sogar Sportwagen für Probefahrten.
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