In der Schweiz kann die erste Albino-Galapagos-Riesenschildkröte der Welt bestaunt werden. Die im Mai im Tropiquarium, einem Zoo in Servionba einige Kilometer von Lausanne entfernt geborene Schildkröte, wurde am Freitag (3. Juni) den Besuchern vorgestellt. Diese Schildkröte hat die Besonderheit, dass sie eine weiße Haut und rote Augen hat, typische Symptome für Albinismus. Diese Erbkrankheit führt zu einer geringen oder fehlenden Produktion von Melanin, dem Pigment, das für die Färbung von Haut, Augen, Körperbehaarung und Haaren verantwortlich ist. Bei Tieren kann der Albinismus mit Hör- und Sehverlust einhergehen. Laut Philippe Morel, dem Besitzer des Schweizer Zoos, ist dieser genetische Zustand bei Schildkrötenarten, deren Panzer und Haut normalerweise schwarz sind, weder in freier Wildbahn noch in Gefangenschaft beobachtet worden. Das kleine Tier passt in eine Handfläche und wiegt etwa fünfzig Gramm.
Man geht davon aus, dass die Lebenserwartung der Schildkröte in freier Wildbahn aufgrund ihres Albinismus, der Raubtiere angezogen hätte, auf wenige Wochen begrenzt gewesen wäre. In Gefangenschaft wird das Exemplar, dessen Geschlecht noch unbekannt ist, voraussichtlich lange leben, denn Galapagos-Riesenschildkröten (Chelonoidis nigra) können bis zu zweihundert Jahre alt werden. Leider ist diese Schildkrötenart vom Aussterben bedroht. Man schätzt, dass es auf dem Galapagos-Archipel etwa 23.000 Schildkröten gibt. Die Internationale Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) hat sie als gefährdet eingestuft. Philippe Morel ist nach eigenen Worten „von den Göttern gesegnet“, dieses Ereignis von „unglaublichem zoologischem Interesse“ zu erleben.
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