Die Entwaldung in Kolumbien ist im vergangenen zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Laut Angaben des Umweltministeriums wurden 174.103 Hektar Wald zerstört, 1,5 Prozent mehr als im Vergleich zu 2020. Gleichzeitig warnten Umweltschützer vor den Auswirkungen einer großen Zahl von Bränden in diesem Jahr. Mit dem Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist die Regierung weiter von ihrem Ziel entfernt, die Rate um dreißig Prozent zu senken. Kolumbiens Präsident Ivan Duque hat wiederholt versprochen, die Entwaldung bis zum Ende seiner Amtszeit im nächsten Monat zu halbieren. Das Reduktionsziel basierte auf 219.552 Hektar, die im Jahr 2017 zerstört wurden, nachdem ein Friedensabkommen mit der inzwischen demobilisierten FARC-Guerilla weite Teile der Wälder – auch im Amazonasgebiet – für die Abholzung freigegeben hatte.
Knapp achtzig Prozent der Abholzung fand in sechs Provinzen statt, darunter Meta, Caqueta, Guaviare und Putumayo, die Amazonas-Regenwald zu ihrem Gebiet zählen. Die „Foundation for Conservation and Sustainable Development“ (FCDS) berichtete am Freitag separat, dass 113.572 Hektar des kolumbianischen Amazonasgebietes zwischen April 2021 und März 2022 abgeholzt wurden. Die „FCDS“ ist eine Nichtregierungsorganisation in Kolumbien, die sich für die Förderung der integrierten Landbewirtschaftung einsetzt. Kolumbien ist nicht das einzige Land in der Region, in dem die Entwaldung tendenziell zunimmt. Die Entwaldung im brasilianischen Amazonasgebiet erreichte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ein Rekordhoch, da eine Fläche von der fünffachen Größe von New York City zerstört wurde.
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