Am 2. Oktober 2022 finden in Brasilien Wahlen statt. Im größten Land Lateinamerikas wird der Präsident und Vizepräsident gewählt, die Senatoren und Abgeordneten des Nationalkongresses, die Gouverneure und Vizegouverneure der Bundesstaaten und die Abgeordneten der Legislativversammlungen der Bundesstaaten als Teil der Parlamentswahlen. Das Oberste Wahlgericht „Tribunal Superior Eleitoral“ (TSE) teilte am Freitag (15.) mit, dass 156,4 Millionen Personen wahlberechtigt sind, eine Rekordzahl in der Geschichte des Landes. Das sind 9,1 Millionen mehr Wähler als 2018 (Zuwachs von 6,21 Prozent). Zu diesem Anstieg trugen die 16- und 17-Jährigen und die über 70-Jährigen bei. Zu wählen ist in Brasilien nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht: Brasilianische Staatsangehörige im Alter von 18 bis 70 Jahren sind zur Abgabe ihrer Stimme verpflichtet. Jugendlichen ab 16 Jahren und Älteren ab 70 Jahren steht es frei zu wählen. Wer seine Wahlpflicht nicht ausübt und unentschuldigt fehlt, muss eine Strafe zahlen.
Nach einer intensiven Kampagne von „TSE“, an der digitale Influencer, Künstler und Politiker beteiligt waren, wuchs die Wählerschaft der 16- und 17-Jährigen um 51,13 pROZENT. In dieser Altersgruppe wurden 716.164 mehr Wähler registriert als 2018. Auch bei den Wählern über 70 Jahren ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Es sind jetzt 14,8 Millionen, das sind 2,8 Millionen (23,82 Prozent) mehr als beim letzten Wahlgang. Die Mehrheit der Wählerschaft besteht aus Frauen. Es gibt 82,3 Millionen weibliche Wähler, was 52,65 Prozent der Gesamtzahl entspricht. Bei den Männern sind es 74 Millionen (47,33 Prozent). „Die Daten, die wir heute über die brasilianische Wählerschaft veröffentlicht haben, zeigen, dass die bürgerliche Stärke in Brasilien mehr als 156 Millionen Wähler sind, die das Wählerverzeichnis bilden – die größte Wählerschaft in der brasilianischen Geschichte. Unter diesem Gesichtspunkt der Organisation, Vorbereitung und Durchführung von Wahlen, die für die Demokratie und den demokratischen Rechtsstaat von grundlegender Bedeutung sind, veröffentlicht das Oberste Wahlgericht das Endergebnis der Systematisierung der Wählerregistrierung in Brasilien“, erkärte der Präsident/Minister des „TSE“, Luiz Edson Fachin, der erneut auf die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Wahlsystems hinwies.
Nach den TSE-Statistiken befindet sich fast die Hälfte aller Wähler im Südosten:
Bei den diesjährigen Wahlen hat die Zahl der Brasilianer, die im Ausland wählen, zugenommen. Die Zahl der Wahlberechtigten außerhalb des Landes erreicht in diesem Jahr die Marke von 697.078 und damit 39,21 Prozent mehr als im Jahr 2018, in dem 500.727 Personen in anderen Ländern wahlberechtigt waren. Im Vergleich zu 2014 hat sich die Zahl fast verdoppelt: Damals konnten 354.184 Wähler außerhalb Brasiliens an der Wahl teilnehmen. Im Ausland werden 0,45 Prozent der brasilianischen Wählerschaft ihre Stimme abgeben. Nach Angaben des „TSE“ werden die meisten Wählerinnen und Wähler (118 Millionen, 75,52 Prozent )biometrisch wählen können, d. h. mit Hilfe von Fingerabdrücken, um männliche und weibliche Wähler zu identifizieren, was mehr Sicherheit bietet.
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