Kap Hoorn ist eine Landspitze auf der chilenischen Felseninsel Isla Hornos. Der in das Meer hinausragenden Teil des Landes ist, abgesehen von den abgelegenen, noch südlicher gelegenen Diego-Ramírez-Inseln und ohne Berücksichtigung der manchmal ebenfalls zu Südamerika gerechneten Südsandwichinseln, der südlichste Punkt Südamerikas. Wo der Pazifische und der Atlantische Ozean zusammentreffen, ist Kap Hoorn in Chile die der Antarktis am nächsten gelegene Landmasse und die Heimat eines einzigartigen Ökosystems, das Wissenschaftlern zufolge ein natürliches Labor zur Untersuchung des Klimawandels ist. Die Erhaltung der Region ist nach Ansicht von Wissenschaftlern von entscheidender Bedeutung, da ihre unberührten Ökosysteme einen einzigartigen Blickwinkel bieten, um globale Veränderungen zu messen, die durch menschliches Handeln oder die Anwesenheit von Menschen verursacht werden.
Ein neues Forschungszentrum dient als „Wächter“ des Klimawandels. Das „Cape Horn International Center“ (CHIC) ist zu neunzig Prozent fertiggestellt und soll im November eingeweiht werden. Das „CHIC“ hat eine Fläche von 2.582 Quadratmetern, kostete rund sechzehn Millionen US-Dollar und wird neben den Forschungseinrichtungen auch ein Besucher- und Bildungszentrum beherbergen. Neben der Erforschung der wenig erforschten subantarktischen Region wird das Zentrum auch die Pflanzen- und Tierwelt sowie den Gletscherrückgang beobachten und dem Staat Empfehlungen für den Schutz und nachhaltigen Tourismus geben.
„CHIC“ wird in den ersten achtzehn Monaten unter der Satzung der „Universidad de Magallanes“ arbeiten. Danach wird es zu einer privaten gemeinnützigen Einrichtung mit Beteiligung von assoziierten Institutionen. Es ist ein Zentrum mit einem biokulturellen und transdisziplinären Ansatz, der wissenschaftliche Forschung, Ethik und Bildung durch drei Forschungslinien integriert: (1) „Wächter des Klimawandels“, die die Reaktion der biologischen Vielfalt auf diesen Wandel untersuchen; (2) „Wächter der biokulturellen Homogenisierung“, die eine neue Forschungslinie weltweit einleitet; (3) „Biokulturelle Erhaltung“, die eine Lösung durch pädagogische Praktiken, subantarktische Gastronomie und die öffentliche Politik von Schutzgebieten unter Berücksichtigung des menschlichen und ökologischen Wohlbefindens vorschlägt. So wird „CHIC“ ein Wächter für den globalen Wandel sein, der Lösungen vorschlägt, die auf Nachhaltigkeit und soziale und ökologische Gerechtigkeit ausgerichtet sind.
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