Das indigene Volk der Shuar Arutam in Ecuador hat am Freitag (18.) erklärt, dass es keinen Bergbau auf seinem Territorium zulassen wird. Damit ist ein großes Kupferbergbauprojekt in dem Andenland bedroht, nachdem ein Gericht entschieden hat, dass die Rechte der Indigenen auf vorherige Konsultation verletzt wurden. Das ecuadorianische Verfassungsgericht entschied im September, dass die 2011 erteilte Umweltgenehmigung für das große Kupferprojekt „San Carlos Panantza“ eine Konsultation der Shuar Arutam-Gemeinschaft erfordert, die jedoch nicht durchgeführt wurde. Die in Puyo versammelten Anführer der indigenen Gemeinschaft argumentierten, dass das Gerichtsurteil die Umweltlizenz von „ExplorCobres SA“, einer Einheit des chinesischen Unternehmens „CRCC-Tongguan Investment“, für ungültig erklärt. „Die Unternehmen müssen nicht erst weiterhin Konzessionen auf unserem Land erteilen, da wir keine weiteren Eingriffe in unsere Gebiete akzeptieren“, so die Gemeindevorsitzende Josefina Tunki. „Wir werden immer bereit sein, unser autonomes Land zu verteidigen.“
Ecuadors konservativer Präsident Guillermo Lasso setzt auf den Bergbausektor, um die Wirtschaft anzukurbeln und rechnet in diesem Jahr mit Exporten in Höhe von drei Milliarden US-Dollar. Allerdings haben Gerichtsurteile und Volksabstimmungen zugunsten der örtlichen Gemeinden die Pläne behindert. Das Urteil vom September verpflichtete die Regierung, innerhalb von sechs Monaten eine Konsultation mit dem Volk der Shuar durchzuführen und das Umweltministerium zu einer öffentlichen Entschuldigung für die Erteilung der Umweltgenehmigung zu verpflichten. Nathaly Yepez, eine Anwältin von „Amazon Watch“ vertitt die die Gemeinden, die seit Jahren einen juristischen Kampf führen. Nach ihren Worten können spätere Konsultationen nicht gleichbedeutend damit sein, die Fehler des Unternehmens zu korrigieren“.
Die Regierung und die indigenen Führer arbeiten derzeit an einem Entwurf für ein Gesetz zur Konsultation der Gemeinden, das Teil der Vereinbarungen ist, die nach den von den Indigenen angeführten Protesten im vergangenen Juni getroffen wurden. Zu den Vereinbarungen gehört die Aussetzung von Bergbaukonzessionen in Gebieten, die als historisch und generationenübergreifend wertvoll gelten.
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